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Das Wall Street Journal hat einen ausführlichen Artikel des amerikanischen Architekturjournalisten, Catesby Leigh, über das Parlamentsgebäude in Budapest veröffentlicht.
„Das Budapester Parlamentsgebäude wurde fertiggestellt, kurz bevor der Erste Weltkrieg das Territorium und die Bevölkerung des Landes drastisch reduzierte. Aber die bewundernswert undoktrinäre Interpretation der gotischen Formensprache durch seinen Architekten stellt eine bleibende kosmopolitische Errungenschaft dar“, schreibt das Autor.
Der Architekt war Imre Steindl (1839-1902), ein in Wien ausgebildeter Professor an der Technischen Universität in Budapest.
Anschließend beschreibt der Architekturjournalist die Fassade des ungarischen Parlamentsgebäudes im Detail und zieht einen Vergleich zwischen dem Budapester Gebäude und seinem Londoner „Verwandten“.
Was sie gemeinsam haben, ist, dass beide architektonischen Wunderwerke an einem Fluss stehen,
aber „die ungarische Donaufront des Parlamentsgebäudes, die in Bezug auf Masse und Details weitaus modulierter ist als die seines britischen Gegenstücks entlang der Themse, wird von einer majestätischen zentralen Kuppel flankiert, auf deren Zinnen steinerne Türme stehen, die mit Wasserspeiern und komischen Fahnenstangen umklammernden Tieren geschmückt sind“.
Der Autor des Artikels hebt die Struktur des Gebäudes hervor und unterstreicht seine Ähnlichkeit mit dem Londoner Parlamentsgebäude, dem Palace of Westminster. „Überlegene Handwerkskunst in Glasmalerei, Holz, Putz, Eisen und Bronze wird großzügig eingesetzt, und mehr als 85 Pfund Gold bereichern das Innere des Gebäudes mit vergoldeten Details. Die Geschichte, die Mythen und die Kultur Ungarns werden in Wandgemälden dargestellt – neobarocke Allegorien, realistische historische Szenen, düstere Schlosslandschaften –, die zu der beeindruckenden Vielfalt des dekorativen Charakters der Säle und Empfangsräume beitragen“.
Neben dem Äußeren des Gebäudes stellt Catesby Leigh auch die Innenausstattung ausführlich vor. „Im Inneren erhebt sich die Rotunde unter der Zentralkuppel am Scheitelpunkt einer langen, prächtigen Treppenhalle. Sie ist düster beleuchtet und wird von einem nationalen Statuenpantheon umrahmt, dessen realistische polychrome Figuren viel auffälliger sind als die des Äußeren“.
Das Artikel wird mit dem Gedanken geschlossen, dass das Parlamentsgebäude zeigt, was Goethe meinte, als er von Architektur als „gefrorener Musik“ sprach. Es ist eines jener äußerst monumentalen Gebäude, deren Größe nicht nur entworfen, sondern auch orchestriert wurde.
via wsj.com, Beitragsbild: Pexels