Ein konservativer Journalist interpretiert den Ukraine-Krieg vor dem Hintergrund der Minderheitenpolitik sowohl der Ukraine als auch Russlands sowie der europäischen Ignoranz gegenüber den Problemen ethnischer Minderheiten beim nordöstlichen Nachbarn.
Dániel Deme von Magyar Hírlap sieht im Krieg in der Ukraine eine unmittelbare Folge des falschen Umgangs der Ukraine, Russlands und der Europäischen Union mit autochthonen Minderheiten. Der konservative Kommentator weist darauf hin, dass die Regierung in Kiew jahrelang stillschweigend mit ultranationalistischen Bewegungen zusammengearbeitet habe, die gegen nationale Minderheiten – vor allem Russen – vorgegangen seien. Präsident Putin wiederum habe fälschlicherweise geglaubt, dass russische Truppen von den in der Ukraine lebenden Russen willkommen geheißen würden. Allerdings würden ethnische Gemeinschaften eine starke regionale Identität bewahren und als Minderheiten mit den von ihnen bewohnten Gebieten verbunden sein. Deme weist auch der Europäischen Union eine Teilverantwortung für die aktuelle Krise zu, da sie bei der Missachtung von Minderheitenrechten durch Kiew ein Auge zugedrückt habe.
(via Budapost, Beitragsbild: MTI/EPA/Szerhij Dolzsenko)