Eine regierungsnahe Kommentatorin glaubt nicht, dass Péter Márki-Zay Ex-Regierungschef Ferenc Gyurcsány zum Schweigen bringen könne. Sie ist im Gegenteil davon überzeugt, dass der Oppositionsführer eine Schachfigur des DK-Vorsitzenden sei. Presseschau von budapost.de.
In einem Facebook-Eintrag hat der Chef der Demokratischen Koalition mitgeteilt, dass der Oppositionskandidat für das Amt des Ministerpräsidenten ihn gebeten habe, sich nicht am Wahlkampf zu beteiligen. Gyurcsánys Replik: „Alles klar, Herr Kapitän!“ Nach Ansicht Márki-Zays würde es sich nicht für ihn auszahlen, wenn Gyurcsány im Vorfeld des Urnengangs vom April 2022 in den einzelnen Wahlkreisen zugunsten der Oppositionskandidaten Wahlkampf machen würde. Außerdem bat er Gyurcsány, ihn nicht – sarkastisch – „Kapitän“ zu titulieren.
Die politische Analystin Dóra Nagy äußert sich überzeugt, dass der wahre Führer der Opposition der äußerst unbeliebte Ferenc Gyurcsány sei und Márki-Zay nur dessen Marionette. Die ganze Aufregung um den Konflikt zwischen den beiden stelle lediglich ein Täuschungsmanöver dar, notiert Nagy in der Tageszeitung Magyar Hírlap. Unwahrscheinlich, dass jemand ohne Partei „und selbst angesichts von verdächtigen amerikanischen Verbindungen“ die wahre Nummer eins in der Opposition abgebe. Nagy behauptet zudem, dass Márki-Zay psychisch labil sei. Von den Parteien des Oppositionsbündnisses sei die von Ferenc Gyurcsány gegründete und geführte Demokratische Koalition die einzige starke und organisierte Kraft und werde im künftigen Parlament die meisten Abgeordneten stellen. Sie benötigten nur noch einen „Schaufensteraffen“ für ihr Gesicht und „nennen ihn Kapitän“, vermerkt Nagy.