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Rumänische Ordnungskräfte haben Vandalismus gegen Soldatenfriedhof „zugelassen“

MTI - Ungarn Heute 2023.08.07.

Die Bürgermeister von rund fünfzig Gemeinden im siebenbürgischen Landkreis Hargitta (Hargita,Harghita) haben eine Petition an den rumänischen Innenminister unterzeichnet, in der sie gegen die Passivität der Strafverfolgungsbehörden in Uz-Tal protestieren.

In der Petition, die an Innenminister Marian-Cătălin Predoiu gerichtet ist, erinnern sie den Minister an die Ereignisse vom 8. Juli in Uz-Tal. Sie weisen darauf hin, dass Mitglieder mehrerer rumänischer Organisationen „mit einem Verhalten, das an Vandalismus und Grabschändung erinnert“, den internationalen Soldatenfriedhof betraten, wo sie 150 Holzkreuze aufstellten. Sie betonen, dass dies im Beisein von Mitgliedern der rumänischen Polizei und Gendarmerie geschah, die nicht eingriffen, um den Vorfall zu verhindern.

Die Verfasser der Petition weisen darauf hin, dass der Militärfriedhof in Uz-Tal eine architektonische, kulturelle und spirituelle Stätte von großer Bedeutung ist, die geschützt, bewahrt und angemessen gepflegt werden muss.

Wir sind überzeugt, dass die Verwaltungseinheiten des Landkreises Hargitta in diesem Land nicht minderwertiger sind“,

heißt es in der Petition.

Fact

Auf dem Gottesacker ruhen nach Angaben der rumänischen Behörde für Kriegsgräberfürsorge die sterblichen Überreste von 444 ungarischen, 121 deutschen und 11 rumänischen Soldaten. Der Imre-Mikó-Rechtsschutzdienst (MIJSZ) machte am 10. Juli die Öffentlichkeit in einem englischsprachigen Newsletter auf die neue Friedhofsschändung aufmerksam. Eine Stellungnahme des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. steht noch nicht zur Verfügung.

Die Unterzeichner weisen darauf hin, dass jedes Stück Land, ob öffentlich oder privat, ein gesetzlich geschütztes Eigentumsrecht besitzt. Im Eigentumstitel des Friedhofsgeländes ist die Gemeinde Csíkszentmárton (Sânmartin) als Eigentümer angegeben, und sie halten es für inakzeptabel, dass die Ordnungskräfte „Vandalismus“ zugelassen haben. Sie bitten den Minister, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Angelegenheit zu untersuchen und ein verantwortungsvolles, respektvolles und rücksichtsvolles Verhalten an den Gedenkstätten zu fordern.

Sie fügen hinzu, dass sie die Geschehnisse aufs Schärfste verurteilen und ihrer Hoffnung Ausdruck verleihen, dass ähnliche „unmoralische und illegale“ Vorfälle in Zukunft verhindert werden und dass

in Rumänien das Gesetz für alle gleichermaßen gilt, unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit.

Die Petition wurde vom Vorsitzenden des Landkreisrates Hargitta, Csaba Borboly, und 53 Bürgermeistern des Landkreises im Szeklerland unterzeichnet und am Freitag nach Bukarest gesandt. Darin werden die Behörden aufgefordert, entschlossene und sofortige Maßnahmen zur Ermittlung und Verfolgung der Täter zu ergreifen.

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Via MTI Beitragsbild: Beliczay László/maszol.ro, Facebook