Der ungarische Ministerpräsident hielt auf der 32. Bálványos Freien Sommeruniversität und Studentencamp eine Rede.Weiterlesen
Das rumänische Außenministerium bedauert, dass Viktor Orbán in seiner Rede am Abschlusstag der 32. Sommeruniversität in Bad Tuschnad (Tusnadfürdő, Băile Tușnad) den Aufruf zur Zurückhaltung öffentlich gemacht hat, den das Ministerium vor dem Besuch des ungarischen Premierministers auf diplomatischem Wege an ihn gerichtet hatte, heißt es in einer Erklärung des Ministeriums vom Montagabend.
Laut der „Klarstellung“ wurde der ungarische Botschafter in Bukarest am Montag zu der Angelegenheit befragt und daran erinnert, dass die rumänische Seite ungarische Beamte, die Rumänien privat besuchen, immer wieder aufgefordert hat, bei ihren öffentlichen Äußerungen Zurückhaltung zu üben, so auch in diesem Jahr bei den Veranstaltungen der Sommeruniversität und des Studentencamps in Bad Tuschnad.
Das Ministerium zeigte sich überrascht, dass der ungarische Ministerpräsident in seiner Rede öffentlich auf die Aufforderung des Ministeriums einging, die ihm auf mündlichem diplomatischem Wege übermittelt worden war.
Die unangemessenen öffentlichen Äußerungen bei dieser Gelegenheit stehen nicht im Einklang mit dem von der rumänischen Seite stets verfolgten Ziel, konstruktive, pragmatische, gutnachbarschaftliche Beziehungen und die Zusammenarbeit zwischen den beiden Staaten zu fördern“,
so die Erklärung des rumänischen Außenministeriums.
Es sei keine große Überraschung, dass unser Botschafter in Bukarest heute Morgen ins rumänische Außenministerium gebeten wurde, schrieb der ungarische Außen- und Handelsminister in einem Posting und fügte hinzu, dass der Ton und die Atmosphäre des Treffens als ruhig und höflich bezeichnet werden könnten.
Die Erklärungen des stellvertretenden rumänischen Staatssekretärs wiederholten praktisch die Punkte, die in der vorangegangenen Demarche gemacht wurden, dieses Mal aktualisiert für die Zeit nach der Rede“,
schrieb Péter Szijjártó.
„Wir sind daran interessiert, dass die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern auf gegenseitigem Respekt beruht, denn davon können beide Länder und beide Nationen nur profitieren. Wir werden uns unsererseits weiter darum bemühen und immer offen und in der Sprache des Respekts über unsere Pläne, unsere Ziele und unsere Einschätzung der aktuellen Situation sprechen“, so der Außenminister.
Laut Auskunft des Ministerpräsidenten während seines Vortrags im Bad Tuschnad wurde ihm geraten, folgende Themen zu meiden: nationale Symbole, kollektive Rechte für die nationalen Minderheiten, „nicht existierende rumänische Verwaltungseinheiten“ (gemeint waren wohl Siebenbürgen und Szeklerland). Ferner wurde ihm nahegelegt, sich über „westliche Werte“ nur positiv zu äußern. Schließlich erklärte das Außenministerium in Bukarest, der ungarische Ministerpräsident solle auch „fremdenfeindliche Untertöne mit einem revisionistischen Ansatz zur Migration“ unterlassen.
Via MTI Beitragsbild:Tusványos Facebook