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COVID-19: Ungarische Patienten erhalten als Erste eine Therapie gegen Zytokinsturm

Ungarn Heute 2020.09.08.

„Während 80 bis 85 Prozent der Menschen das Virus besiegen können, sogar ohne Symptome, gibt es auch welche, die eine massive Lungenentzündung bekommen und selbst, wenn sie sie überwinden können, werden sie bleibende Lungenschäden davon tragen“ so der ungarische Forscher, der nicht das Virus selbst, sondern die Immunreaktion des Körpers bekämpfen möchte. In Ungarn können bald auch die Studien beginnen.

Die Therapie gegen Zytokinsturm trägt dazu bei, die übermäßige Reaktion des menschlichen Immunsystems, den sogenannten „Zytokinsturm“ abzuwehren, und dadurch die ausgelöste schwere Organschäden vorbeugen zu können.

Während 80 bis 85 Prozent der Menschen das Coronavirus ohne oder mit milderen Symptomen bekämpfen, leiden nur wenige von ihnen an einer schweren Lungenentzündung oder anderen Organschäden. Dies wird nicht durch das Virus verursacht, sondern durch eine ungewöhnlich starke Immunreaktion, die hauptsächlich im Körper älterer und chronisch kranker Patienten auftritt und als „Zytokinsturm“ oder Zytokinfreisetzungssyndrom (CRS) bezeichnet wird.

Fact

Was ist ein Zytokinsturm?
Zytokine sind Proteine, die im Körper die Abwehr von Krankheitserregern steuern. Dringt ein Erreger in den Körper ein, sorgen sie dafür, dass die Immunabwehr aktiviert wird. Ist die Gefahr vorüber, fährt das System normalerweise wieder runter.

Doch es kann auch passieren, dass Zytokine unkontrolliert freigesetzt werden und es so zu einer Überreaktion des Immunsystems kommt. Mediziner sprechen in diesem Fall von einem Zytokinsturm. Als Folge können schwere entzündliche Reaktionen in verschiedenen Organen entstehen. (Via: t-online.de)

Infusionsbehandlung hilft 

Eine Infusionsbehandlung wurde von dem in den USA ansässigen ungarischen Immunologen Lajos Baranyi entwickelt. Der Forscher sagte, die Behandlung von Patienten mit der neuen Therapie könne bereits Ende dieses Jahres beginnen, sollte alles nach Plan verlaufen. Die Therapie wird zunächst eingesetzt, um Menschen mit einer bereits bestehenden Erkrankung zu helfen – berichtet növekedés.hu. Der in Ungarn geborene Forscher entwickelte die Infusionstherapie in den USA, und die dort durchgeführten Labor- und Tierversuche haben ihre Wirksamkeit bewiesen, so das Portal.

Erfolg mit Blutplasmatherapie

Schon vor Jahren gelang es Baranyi, Peptide, also aktive Proteinmoleküle, gegen die übertriebene Immunreaktion zu entwickeln. Diese seien nicht toxisch, erklärte der Professor kürzlich der regierungsnahen Zeitschrift Magyar Nemzet, sie häuften sich auch nicht im Körper an, sondern zersetzten sich nach ein paar Stunden im Körper. „Das ist entscheidend, denn so wird das Immunsystem nicht kompromittiert.“

Lajos Baranyi hat das Zulassungsverfahren bereits in den USA und in Deutschland eingeleitet und Verhandlungen mit dem Nationalen Institut für Pharmazie und Ernährung (OGYÉI) aufgenommen, um klinische Studien in Ungarn durchführen zu können.

Der Forscher teilte mit, dass präklinische und klinische Studien mit dem Produkt voraussichtlich in wenigen Wochen in Szeged und Budapest beginnen werden.

Nach Tierversuchen wird dieses Produkt zunächst an gesunden Probanden getestet, um sicherzustellen, dass es keine toxischen oder unerwünschten Wirkungen hat. „Wenn dies eindeutig ausgeschlossen werden kann, können die Patienten in der zweiten Phase der Studien auch eine Behandlung erhalten“.

Dies bedeutet jedoch auch, dass – wenn sich die Behandlung als erfolgreich erweist – ungarische Patienten als erste auf der Welt Zugang zu lebensrettender Behandlung haben, betonte der Forscher.

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Warum in Ungarn und nicht in den USA? 

Der Professor möchte die weiteren Verfahren, die Verpackung, die Herstellung und den Verkauf von Ungarn aus managen – und nicht aus den USA.

Ungarn ist meine Heimat. Ich bin dort so geworden, wie ich heute bin, dort habe ich mein Diplom gemacht … ich möchte meiner Heimat etwas zurückgeben

sagte der Biologe, berichtet epochtimes.de. 

(Via: Hungary Today, semmelweis.hu, t-online.de, Beitragsbild: MTI – Tamás Sóki)