Am Dienstag bildeten Demonstranten eine Menschenkette um das Gebäude der Ungarischen Akademie der Wissenschaften (MTA), sie forderten von der Institutsleitung, sich den Plänen der Regierung zu widersetzen. Während dieser Zeit führte die Präsidentschaft hinter den Türen eine Diskussion darüber, ob sie die Vorschläge der Regierung annehmen oder nicht. Das Kabinett will u.a. viele Forschungsinstitute aus der Akademie auszugliedern und Fördergelder umzuwidmen. Die MTA beschäftigt landesweit rund 5000 Mitarbeiter, darunter 3000 Wissenschaftler.
Der Konflikt begann noch im Juni
Ein Großteil der Finanzierung – rund 20 Milliarden Forint (62,29 Mio. Euro) – der Forschungsinstitute der Ungarischen Akademie der Wissenschaften sollte in die Befugnis des Ministeriums für Innovation und Technologie übergehen. Die Akademie erfuhr diesen Plan noch im Juni aus dem Haushaltsentwurf. Akademiker bezeichneten den als einen „Angriff auf die Autonomie der Wissenschaft“ und baten die Regierung um die Veränderung des Gesetzes. Seitdem gab es mehrere Besprechungen zwischen beiden Seiten. „Partielle“ Vereinbarungen konnten schon erreicht werden.
Außerordentliche Sitzung am Dienstag
Der Vorstand der Ungarischen Akademie der Wissenschaften (MTA) hat MTA-Präsident László Lovász damit beauftragt, Gespräche mit dem Minister für Innovation und Technologie über die Pläne der Regierung zur Neuordnung der Struktur und Finanzierung der Forschungsinstitute der Akademie aufzunehmen.
In einer Erklärung bat der Vorstand den Minister für Innovation und Technologie, László Palkovics, „die gesetzlich garantierte Grundfinanzierung für akademische Forschungszentren sicherzustellen“.
Der Vorstand bittet auch die Generaldirektoren der Forschungsinstitute der Akademie und die Direktoren ihrer rechtlich unabhängigen Institute, ihre Angebote an den Präsidenten der Akademie zu richten.
In der Erklärung heißt es noch, der Präsident sollte die Finanzierungsanträge an den Minister für Innovation und Technologie nur dann weiterleiten, nachdem er eine schriftliche Erklärung von dem Minister erhalten hat, die sicherstellt, dass die Forschungsinstitute, die ihnen zustehende Finanzierung aus dem zentralen Haushalt sicherlich erhalten.
(Via: mti.hu, deutschlandfunk.de, Beitragsbild: MTI – Szilárd Koszticsák)