Die Parteien stimmten darin überein, dass die Senkung der Inflation jetzt Priorität hat.Weiterlesen
Die ungarische Regierung strebt ein Wachstum von 1,5 Prozent im Jahr 2023 an, nach 4,5 Prozent im Jahr 2022, betonte der Minister für wirtschaftliche Entwicklung beim jährlichen Geschäftsessen der ungarisch-französischen Industrie- und Handelskammer.
Márton Nagy fügte hinzu, dass auch die Inflation bekämpft und das Zwillingsdefizit beseitigt werden müsse. Dies ist nur möglich, wenn die Wirtschaftspolitik der Regierung innovativ bleibt.
Die Inflation könnte bis Ende des Jahres im einstelligen Bereich liegen, und das öffentliche Defizit im Verhältnis zum BIP könnte auf fast 70 Prozent gesenkt werden,
so der Minister.
Laut Márton Nagy birgt das Jahr 2023 eine Reihe von wirtschaftlichen Herausforderungen. Er nannte geopolitische Spannungen, den drohenden Handelskrieg zwischen den USA und der EU, die europäische Energiekrise, die sich verschlechternde Wettbewerbsfähigkeit, die wirtschaftliche Erholung Chinas sowie Wetterextreme.
Er betonte, dass Ungarns Wirtschaftswachstum weiterhin export- und investitionsorientiert sein wird, was eine neue Finanzierungsstruktur sowie eine neue Energie-, Industrie- und Beschäftigungspolitik erfordert.
Der Minister sagte, dass auch das System der strategischen Sektoren überdacht werden müsse, mit einer stärkeren sektoralen und territorialen Ausrichtung. Zu den vorrangigen Sektoren könnten die Bereiche Automobil, Batterien, Gesundheit und Pharmazeutika, Energie, Lebensmittel, Forschung und Entwicklung, Hochschulbildung, Verkehr und Lagerung, Telekommunikation, Tourismus, Banken und Versicherungen sowie Verteidigung gehören.
Ziel müsse es sein, mehr und bessere Investitionen nach Ungarn zu bringen, unterstrich der Politiker und fügte hinzu, dass die Wettbewerbsfähigkeit durch den Abbau von bürokratischen Belastungen kontinuierlich verbessert werden müsse.
Das Investitionsvolumen könnte 20 Tausend Milliarden Forint (mehr als 51,378 Mrd. Euro) im Jahr 2023 erreichen, und der jährliche Zufluss ausländischer Direktinvestitionen als Anteil an den Investitionen sollte über 20 Prozent gehalten werden, erklärte Márton Nagy.
Frankreich sei 2020 die fünftgrößte Quelle ausländischer Direktinvestitionen in Ungarn, so der Politiker. Der Staat wird nicht untätig bleiben: Im Februar 2023 wird das Gábor Baross Reindustrialisierung-Kreditprogramm mit einem Budget von 700 Milliarden Forint (fast 1,8 Mrd. Euro) aufgelegt. Ab dem 1. Februar können inländische Unternehmen, die von der Energiekrise betroffen sind, im Rahmen des neuen Exim-Programms drei zinsgünstige Darlehen in Anspruch nehmen. Dies könnte die Vollbeschäftigung schützen und eine Rezession vermeiden, schloss er.
via mti.hu, Beitragsbild: Zoltán Balogh/MTI