Der Komondor ist der einzige Supercomputer in Ungarn, der auch von innovativen kleinen und mittleren Unternehmen genutzt werden kann.Weiterlesen
Die Abwärme des Komondor-Supercomputers auf dem Campus der Universität Debrecen (DE) in der Kassai út wird zur Beheizung des Sportschwimmbads von Debrecen genutzt, kündigte der Bürgermeister der Stadt, László Papp, am Donnerstag an.
Der Bürgermeister erinnerte daran, dass die Stadtverwaltung aufgrund des drastischen Anstiegs der Energiepreise beschlossen hat, nach neuen Lösungen im Bereich der Energieeffizienz zu suchen.
László Papp bezeichnete die langfristige Versorgung mit sauberer Energie als eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Er betonte, dass die Zusammenarbeit zwischen der Staatlichen Agentur für die Entwicklung der Informationstechnologie (KIFÜ) – die den leistungsstärksten Supercomputer des Landes, den Komondor, betreibt –, der Universität Debrecen, der Gemeinde und dem örtlichen Sportzentrum auch diesem Zweck diene, in deren Folge das Sportschwimmbad als landesweit einzigartige Lösung mit der Abwärme des Computers beheizt wird.
Der Bürgermeister erklärte, dass
die 380 Meter lange Rohrleitung, die die Abwärme zum Schwimmbad bringen wird, mit den dazugehörigen Steuereinheiten in vier Monaten fertiggestellt sein wird.
Das Schwimmbad wird jedoch nicht vom Fernwärmenetz der Stadt abgekoppelt, so dass es bei Bedarf als Zusatzheizung genutzt werden kann. Er erläuterte, dass das System ab der zweiten Hälfte der diesjährigen Heizperiode bis Ende 2025 als Pilotprojekt laufen wird, so dass die Abwärme des Computers kostenlos zur Verfügung gestellt wird.
Zoltán Bács, Vizekanzler der Universität Debrecen, sagte, dass die innovative Lösung nicht nur die Abwärme des Supercomputers nutzt, sondern auch die Notwendigkeit beseitigt, Energie zur Rückkühlung des Computers zu verwenden.
András Becsky, Geschäftsführer der Debrecen Sportcentrum NKft. antwortete auf eine Frage, dass die Energieversorgung des Sportzentrums 100 Millionen Forint (258 Tsd. Euro) pro Jahr kostet, wovon der Komondor-Supercomputer bei der derzeitigen Auslastung 30 Prozent abdeckt.
Sobald der Computer jedoch seine volle Kapazität erreicht hat, wird er in der Lage sein, den gesamten Energiebedarf des Schwimmbads zu decken.
Die Investitionen für den Verbund werden von der Gemeinde und aus Eigenmitteln des Schwimmbads in Höhe von rund 100 Millionen Forint (258 Tsd. Euro) finanziert.
via mti.hu, Beitragsbild: Facebook/László Papp