Während viele unserer Hauptgerichte unter dem Einfluss von ausländischen Speisen geboren sind oder einfach nach Ungarn importiert wurden, sind die meisten unserer Nachspeisen echt ungarisch, da sie meist innerhalb der Landesgrenzen erfunden wurden. Von allen hat „Aranygaluska“ (in Deutschland und Österreich auch Ofennudeln, Buchteln bzw. Wuchteln oder Dukatennudeln genannt) vielleicht „die größte Karriere“ hinter sich, denn sie ist nicht nur „ein Star“ der heimischen Kantinen, sondern konnte sogar ganz Amerika erobern.
„Aranygaluska“ hat kein genaues Geburtsdatum, die erste Aufzeichnung ist in einem zwischen 1862 und 1874 veröffentlichten ungarischen Interpretationswörterbuch zu finden. In einem Artikel mit dem Titel „Unsere nationalen Speisen“, der in der „Vasárnapi újság“ („Sonntagszeitung“) am 6. Juli 1862 veröffentlicht wurde, nahm der berühmte ungarische Schriftsteller Mór Jókai „Aranygaluska von Turda“ in die Liste der Gerichte auf, „nach denen alle Ungarn die im Ausland leben lechzen.“
Unbestreitbar sind sie eine der Perlen der ungarischen Küche, die jeder liebt, aber nur wenige zubereiten. Ich habe noch nie jemanden getroffen, der ein Problem mit „Aranygaluska“ hätte, ich meine als Nachtisch, da seine Zubereitung bereits „Überraschungen bereiten kann“.
Mitte des 20. Jahrhunderts konnte sie dank jüdisch-ungarischer Bäckereien auch in den USA Fuß fassen.
1972 hieß das Rezept in dem „Betty Crocker-Kochbuch“ „ungarischer Kaffeekuchen“. Nancy Reagan machte die „Dukatennudeln“ auch im Weißen Haus beliebt, als sie zu Weihnachten serviert wurden und später oft auf dem Tisch standen.
Während seiner Verbreitung wurde es oft mit dem amerikanischen „monkey bread“ (Affenbrot) verwechselt, und im Laufe der Zeit verschmolzen die beiden Rezepte miteinander, so dass das amerikanische „Affenbrot“, das heute noch beliebt ist, wahrscheinlich die „amerikanisierte Version“ von Aranygaluska ist.
Zutaten
Für den Teig
25 g geschmolzene Butter
25 g Hefe
1 Ei
125 g Milch
25 g Zucker
250 g Mehl
2,5 g Salz
Zum Bestreuen des Teiges
125 g geschmolzene Butter
70 g gemahlene Walnüsse
70 g Kristallzucker
Für die Vanillecreme
300 ml Milch
Vanille
3 Eigelb
4 EL Zucker
1 EL Mehl
Zubereitung des Teiges
Alle Zutaten für den Teig mit der Hand oder mit einer Küchenmaschine kneten und dann 40-60 Minuten aufgehen lassen. (Abdecken und 1 Stunde warm stellen, so dass der Teig auf die doppelte Größe aufgeht.)
Nun den Teig ausdehnen, mit einer Ausstechform (etwa 5 cm Ø) kleine runde Stücke ausstechen.
Die gemahlenen Walnüsse mit dem Zucker mischen.
Die runden Stücke reihenweise in einer mit Backpapier ausgelegten Backform einschichten, mit der geschmolzenen Butter übergießen, mit den geriebenen und gesüßten Walnüssen bestreuen.
Den Teig weitere 30 Minuten in der Form ruhen (aufgehen) lassen und etwa eine halbe Stunde lang in einem vorgeheizten Ofen bei 170 Grad backen.
Zubereitung der Vanillecreme:
Das Eigelb mit Zucker Vanille und Mehl zu einer klumpenfreien Basis verrühren, bei mittlerer Hitze andicken.
Aranygaluska heiß servieren!
(geschrieben von Adrienn Vass – Fotos: Péter Csákvári)