Deutschlands zehn wichtigste Wissenschaftsorganisationen schrieben einen offenen Brief an Ungarns Regierung. Laut ihnen könne sich das ungarische Kabinett bei der „umstrittenen Reform“ nicht auf das deutsche Vorbild berufen. Die ZEIT dokumentierte den offenen Brief.
In dem Breif verweist man darauf, welche negative Auswirkungen die Reforme haben könnten. Laut den Wissenschafltern würde die Umstrukturierung und die Auslagerung der Institute der Akademie ermöglichen, dass die Regierung künftig einen direkten Einfluss auf die wissenschaftliche Ausrichtung des neuen Forschungsnetzwerks nehmen könne.
„Anlass zur anhaltenden Sorge bereitet uns die Begründung, mit der Reform gezielt und ausschließlich Forschung des öffentlichen Interesses – definiert durch die Regierung – fördern zu wollen.“
Im Brief hebt man die Genderforschung als Beispiel hervor, laut ihm wird sie „als Ideologie kategorisiert und damit als vermeintliche „Nichtwissenschaft“ grundsätzlich von der Finanzierung ausgeschlossen“.
Die Wissenschaftler kritisieren außerdem das neue System der Forschungsfinanzierung, was laut ihnen wegen ihrer „Projektbasiertheit“ politisch gesteuert werden könne.
Laut dem Brief entspricht dieses System der deutschen Wissenchaftsorganen gar nicht.
Die Darstellung, die neue Struktur der Akademie werde exakt derjenigen der Max-Planck-Gesellschaft entsprechen, ist sachlich falsch.
betont die zehn Unterschreiber des Briefes.
Schließlich würdigen die Forscher die bisherigen Leistungen der Akademie:
„War Ungarn in den letzten Jahren auch aufgrund der Erfolge der sich seit geraumer Zeit wandelnden Akademie der Wissenschaften noch das erfolgreichste EU-13-Land in der Einwerbung von hochkarätigen Forschungsförderungen des Europäischen Forschungsrats (ERC Grants), könnte nun die geplante Umstrukturierung zu einem deutlichen Wettbewerbs- und dadurch Qualitätsverlust führen.“
(Beitragsbild: nlc.hu)