Als besonders positiv wurde von allen Rednern bei der Konferenz über die deutsch-ungarischen Beziehungen, die wirtschaftliche Kooperation beider Länder hervorgehoben. Vergangenen Donnerstag wurden die Ergebnisse einer vom Nézőpont-Institut und der Konrad-Adenauer-Stiftung gemeinsam durchgeführten Umfrage präsentiert. Es wurde festgestellt, dass sich in den letzten zwei Jahren die Meinung der Ungarn über Deutschland stabilisiert hat, während sich die Meinung der Deutschen über Ungarn signifikant verbessert hat. (Bericht des Auslandsbüros Ungarn der Konrad–Adenauer–Stiftung)
Frank Spengler, Leiter des Auslandsbüros Ungarn der Konrad-Adenauer-Stftung , erinnerte in seiner Begrüßung an die besondere Bedeutung des Besuches der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel anlässlich des 30 jährigen Jubiläums des Paneuropäischen Picknicks in Sopron.
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán bewertete das Zusammentreffen in Sopron als einen Neuanfang der deutsch-ungarischen Beziehungen. Als Zeichen der Verbundenheit sollte die gegenseitige Wertschätzung beider Länder zukünftig mehr betont werden
so Spengler.
Die Ergebnisse der Umfrage, die zwischen dem 4. und 11. September 2019 mit über 1000 Befragten durchgeführt wurde, präsentierte der Forschungsdirektor des Nézőpont Forschungsinstitut Dániel Nagy. Die bilateralen Beziehungen wären im Jahre 2017 von 28% der Deutschen als positiv wahrgenommen worden, bei der Umfrage im September 2019 stieg dieser Anteil auf 42%, während die Zustimmung bei den Ungarn im gleichen Zeitraum von 56% leicht auf 53% fiel.
In beiden Ländern würden die Menschen die politschen Beziehungen heute im Vergleich zu 2017 positiver beurteilen, wobei es in Deutschland von 35% (2017) auf 57% (2019) einen signifikanten Anstieg gebe.
Die Beurteilung der Geschäftsbeziehungen sei in beiden Ländern positiv, da beide einen reziproken Gewinn aus den Geschäftsbeziehungen ziehen würden. Hinsichtlich der Beurteilung der kulturellen Beziehung zwischen Deutschland und Ungarn hätten sich 58% der Deutschen und 45% der Ungarn für eine Stärkung ausgesprochen.
In Bezug auf die deutsche Einwanderungspolitik stimmten 3% der Ungarn ihr voll zu, 11% stimmten ihr eher zu, 29% lehnten sie eher ab, 38% lehnten sie vollständig ab und 18% wollten sich nicht festlegen
so Nagy.
64% der Deutschen seien den Ungarn dankbar für die Westöffnung der Grenze im Jahre1989 für die DDR-Bürger. Fazit der Studie ist, dass beide Nationen eine gute Meinung voneinander haben, die Meinung der Deutschen über Ungarn sich verbesserte und die Meinung der Ungarn über Deutschland sich auf einem guten Niveau stabilisiert hat.
Staatssekretär Menczer und Dirk Wölfer referierten über die Entwickung der deutsch-ungarischen Beziehungen und betonten unter anderem, die Notwendigkeit der gegenseitigen Pflege und Intensivierung der Beziehung und eine Ausweitung der Wertschätzung. Dabei erinnerten beide Referenten an die 1000-jährige Verbindung zwischen Deutschland und Ungarn, die von einer mitteleuropäischen Tradition geprägt sei. Ferner sprachen sie sich für eine wichtige Rolle Deutschlands in Europa als Brücke nach Mittelosteuropa aus und unterstrichen die Bedeutung Deutschlands für Ungarn. Sie forderten auch mehr Akzeptanz für Meinungsverschiedenheiten innerhalb Europas.
In seinem Schlusswort lobte Sámuel Ágoston Mráz, Direktor von Nézőpont, die deutschen Tugenden wie Präzision und Zielstrebigkeit und bedankte sich für die Zusammenarbeit bei der Konrad-Adenauer-Stiftung
(Via: Konrad Adenauer Stiftung, Beitragsbild: MTI – Balázs Szecsődi)