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Die Einfrierung der Zinssätze wurde in Ungarn verlängert

Ungarn Heute 2022.10.18.

Die ungarische Regierung hat die im Januar 2022 eingeführte Einfrierung der Zinssätze bis zum 30. Juni 2023 verlängert und beschlossen, seinen Geltungsbereich auszuweiten.

Demnach schützt der Zinsstopp nun Hypothekarkreditverträge mit einer Zinsbindung von bis zu 5 Jahren, die nicht staatlich subventioniert werden, vor einem drastischen Zinsanstieg, so der Minister für wirtschaftliche Entwicklung, Márton Nagy, am Montag in einer Erklärung.

Insgesamt schützt die Einfrierung der Zinssätze 350.000 Familien vor der Zahlung eines Strafzinszuschlags, von denen 284.000 bereits von der Einfrierung der Zinssätze betroffen sind (sie sind von der Verlängerung betroffen) und weitere 66.000 neu betroffen sind (sie sind von der Ausweitung betroffen), so die Mitteilung.

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Nach dem Beschluss der Regierung bleibt der Sanktionszinsaufschlag bei den Familien. Das bedeutet in der Praxis insgesamt 80 Milliarden Forint (mehr als 193 Mio. Euro) für sie im Jahr 2022 und mehr als 60 Milliarden Forint (mehr als 145 Mio. Euro) in der ersten Hälfte des Jahres 2023. Eine Familie wird dank der Einfrierung der Zinssätze im Jahr 2022 282.000 Forint (683 Euro) und im ersten Halbjahr 2023 174.000 Forint (421 Euro) sparen, also den Betrag, für den dank der Regierungsmaßnahme keine Zinsen gezahlt werden müssen.

Wir können feststellen, dass die Rückzahlungen einer durchschnittlichen Familie im ersten Halbjahr 2023 ohne die Einfrierung der Zinssätze um 55 Prozent steigen würden,

so der Minister.

Nach Aufhebung des Zinsstopps werden die Zinssätze wieder auf das in den Verträgen festgelegte Niveau zurückkehren. Die Entscheidung ist auch für den Finanzsektor von Vorteil, da ausfallende Kredite ein ernsthaftes Risiko für alle Akteure darstellen würden.

Die Regierung wird weiterhin die wirksamsten Mittel zum Schutz der Sicherheit der ungarischen Bevölkerung und der Wettbewerbsfähigkeit der ungarischen Wirtschaft prüfen. „Deshalb haben wir die Nebenkostensenkung verteidigt, den Kraftstoff- und Lebensmittelpreisstopp verlängert, die Renten erhöht und das Förderprogramm für energieintensive KMU aufgelegt“, schloss Márton Nagy.

via mti.hu, Beitragsbild: Pixabay