Die Zahlen würden zeigen, dass die ungarische Bevölkerung eine stabile öffentliche Sicherheit im Land erlebt.Weiterlesen
Seit letztem Herbst ist bekannt, dass in Csenger (Nordostungarn) ein neues Gefängnis gebaut wird. Das Nationale Kommando des Strafvollzugsdienstes (BVOP) erklärte damals, dass die neue Einrichtung eine weitere Etappe im Programm zur Kapazitätserweiterung der Gefängnisorganisation sein werde, schreibt Világgazdaság.
Das Hochsicherheitsgefängnis in Csenger ist in mehr als einer Hinsicht ein Kuriosum. Zum einen ist es riesig, denn es bietet Platz für 1.500 Personen, wobei die erste Ausbaustufe 1.000 Häftlinge beherbergt und die zweite Ausbaustufe weitere 500 Plätze vorsieht. Außerdem wird es das modernste seiner Art in Ungarn sein.
Es war bereits bekannt, dass das Projekt irgendwann im Herbst abgeschlossen sein würde. Index berichtet jedoch, dass
die Übergabe des Gefängnisses in Csenger im Wesentlichen unmittelbar bevorsteht und dass es im September, also in fünf Monaten, eröffnet werden soll.
Der genaue Termin ist für den 30. September vorgesehen.
Das Portal betont, dass es sich um ein noch nie dagewesenes, so genanntes Smart-Gefängnis handeln wird.
Die Gefängnistüren werden mit einem Gesichtserkennungssystem ohne Schlüssel funktionieren, jeder Schritt der Insassen kann kontrolliert werden und künstliche Intelligenz wird eingesetzt, um ihr Verhalten, einschließlich ihrer Mimik, zu analysieren.
Dieses System sendet bei ungewöhnlichem Verhalten der Insassen ein Signal an das Wachpersonal, damit es sich auf einen Notfall vorbereiten kann. Die Überwachung wird von 663 Mitarbeitern durchgeführt. Die Insassen werden ihre Angelegenheiten über einen geschlossenen Online-Kanal verwalten können, so dass sie aktuelle Informationen über ihr Geld, die Bearbeitung ihrer Anträge oder sogar ihren Arbeitsplan erhalten.
Der Entwicklung wird fast 50 Milliarden Forint (128 Mio. Euro) kosten und sich über eine Fläche von fünfeinhalb Hektar erstrecken.
Die Insassen werden auch die Möglichkeit haben, in diesem Gefängnis zu lernen und zu arbeiten, das Unterrichtsräume und zwei Werkstätten umfasst.
Das Gefängnis in Csenger ist so innovativ, dass die hier eingesetzte neue Technologie auch Fragen der Datenverwaltung aufwirft. Zumindest stellt der parlamentarische Bericht der Nationalen Behörde für Datenschutz und Informationsfreiheit fest, dass die derzeitige Gesetzeslage die Einführung aller geplanten Neuerungen nicht zulässt, weshalb eine Überprüfung und Änderung der Gesetzgebung unerlässlich ist.
via vg.hu, index.hu; Beitragsbild: Pexels