Die Co-Vorsitzende der Oppositionspartei LMP forderte den Landwirtschaftsminister auf, den Bau eines Hotels im Schutzgebiet am Fertő-See (Neusiedlersee) im Nordwesten Ungarns zu stoppen.
Erzsébet Schmuck machte darauf aufmerksam, dass der Bau eines Hotels beim Neusiedlersee, das teilweise auf dem Wasser selbst gebaut werden würde, von in- und ausländischen NGOs, der Europäischen Union, dem Welterbezentrum der UNESCO und dem Internationalen Zentrum für Denkmäler und Stätten (ICOMOS) kritisiert wurde. Laut der Politikerin habe die EU bereits ein Verfahren gegen Ungarn eingeleitet, weil sie die Richtlinien über natürliche Lebensräume ignoriert.
Schmuck warf dem Minister in einem Facebook-Video vor, diese Kritiken als „politisch motiviert“ bezeichnet zu haben.
Mit dem Bau schaffe der Staat „einen Präzedenzfall für die Umgehung von Vorschriften über Bauten an unseren natürlichen Gewässern“, sagte Schmuck. Die Investition von 30 Milliarden Forint (84,3 Mio. Euro) koste das eineinhalbfache des Jahresbudgets aller Naturparks in Ungarn, fügte sie hinzu.