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Die Hymne verbindet Ungarn über die Grenzen hinaus

Ungarn Heute 2023.01.18.

Das Manuskript der Hymne und ihr  Verfasser

Am 22. Januar lädt das Ministerium für Kultur und Innovation die ungarische Bevölkerung ein, die ungarische Nationalhymne vorzutragen.

Heuer werden wir am 22. Januar, dem Tag der ungarischen Kultur, auch des 200. Jahrestages der ungarischen Nationalhymne gedenken. Im Jahr 1823, an jenem Tag, schrieb Ferenc Kölcsey in Szatmárcseke (Komitat Szabolcs-Szatmár-Bereg) das Manuskript unseres Nationalgebets ins Reine.

Fact

Ferenc Kölcsey (1790-1838) schrieb das größte Meisterwerk seiner patriotischen Dichtung, den Hymnus, während der Verschärfung der konstitutionellen Repressionsmaßnahmen des Wiener Hofes. Das Gedicht wurde erstmals 1829 veröffentlicht, allerdings ohne den Untertitel „Aus den stürmischen Jahrhunderten des ungarischen Volkes“.

Im Jahr 1844 wurde ein Wettbewerb zur Komposition der Hymne ausgeschrieben, den Ferenc Erkel, Dirigent des Nationaltheaters in Pest, gewann. Am 20. August 1848 wurde sie bei einem offiziellen Staatsakt erstmals aufgeführt. In der Zeit der Unterdrückung nach der Niederschlagung des Unabhängigkeitskrieges wurde die Hymne zum Nationalgebet des ungarischen Volkes.

Weniger kriegerisch als andere Hymnen enthält der Text in seiner ersten Strophe ein Gebet an Gott, Ungarn beizustehen.  Da der Text dem kommunistischen Regime wegen seines religiösen Inhalts verhasst war, versuchte man 1949, nach der Ersetzung des alten Wappens, auch eine neue Hymne einzuführen. Dazu sollte der Schriftsteller Gyula Illyés den Text und der berühmte Komponist Zoltán Kodály die Melodie verfassen. Die Idee einer neuen Hymne wurde jedoch von Kodály mit den Worten „Wozu? Die alte ist doch gut!“ ein für alle Mal abgelehnt.

Dieser Jahrestag erinnert uns daran, wie sehr die nationale Kultur unsere Gemeinschaft zusammenhält und wie wichtig es ist, unser kulturelles Erbe zu bewahren, zu pflegen und zu schützen. An diesem Tag möchte das Ministerium für Kultur und Innovation die Aufmerksamkeit auf die Einheit der Nation, die Stärke der Zusammengehörigkeit der ungarischen Gemeinschaft und die Tatsache lenken, dass die Erfahrung der Zusammengehörigkeit der Schlüssel zum Überleben der Nation ist.

Am Tag der ungarischen Kultur, nach der staatlichen Gedenkfeier, werden 200 Kinder – 100 aus Ungarn und 100 aus dem Ausland – am 22. Januar ab 17.00 Uhr auf der Haupttreppe des Parlamentsgebäudes gemeinsam mit der Präsidentin der Republik, Katalin Novák, unser Nationalgebet rezitieren, um das 200-jährige Jubiläum zu versinnbildlichen. Gleichzeitig wird die Hymne an vier Orten jenseits der heutigen Staatsgrenzen rezitiert: in Großwardein (Nagyvárad, Oradea) in der Region Partium, Rumänien, in Oderhellen (Székelyudvarhely, Odorheiu Secuiesc) im Szeklerland, Rumänien, in Groß-Magendorf (Nagymegyer, Veľký Meder) in der Slowakei, in Zenta (Senta) in der Batschka, Serbien, sowie an den herausragenden Orte der Gedenkfeier in Szatmárcseke und Wesprim (Veszprém), der diesjährigen Kulturhauptstadt Europas.

Das Ministerium für Kultur und Innovation ermutigt alle ungarischen Gemeinden und Einzelpersonen jenseits der Grenze und innerhalb Ungarns, gemeinsam die Hymne zu rezitieren, um das Gefühl der Zugehörigkeit zur Nation zu erleben und zu stärken.

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Beitragsbild: Irodalmi Várkert Facebook