![Internationale Umfragen bestätigen, Ungarn ist eine Sportnation](https://ungarnheute.hu/wp-content/uploads/2024/03/355101030_641446798024988_5805131579325115550_n.jpg)
Radfahren ist die beliebteste Sportart der Ungarn und liegt damit deutlich über dem internationalen Durchschnitt.Weiterlesen
Eine aktuelle Studie der Nationalen Medien- und Infokommunikationsbehörde (NMHH), die Erhebungen des Marktforschungsinstituts Kantar-Hoffman analysiert, stellt die wichtigsten Trends im digitalen und kulturellen Raum in Ungarn in den letzten zehn Jahren dar und verweist auf die anhaltenden Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie, teilte die Kommunikationsdirektion der Behörde am Mittwoch mit.
Demnach haben sich die Internetgewohnheiten der Ungarn in den letzten zehn Jahren radikal verändert: Während 2014 die Mehrheit der Menschen nur von ihren Desktop-Computern aus im Internet surfte, würden 2024 acht von zehn Menschen auch ihr Telefon zum Surfen nutzen.
Mit der zunehmenden Beliebtheit von Smartphones hat auch die Bedeutung des mobilen Internets zugenommen:
45 % der Befragten gaben im letzten Jahr an, dass das Fehlen des mobilen Internets für sie unerträglich wäre, ein Anstieg um 6 % im Vergleich zu 2020.
Im vergangenen Jahr verbrachte der durchschnittliche Ungar rund drei Stunden pro Tag im Internet, wobei ein Drittel der Befragten angab, dies sei ihre Lieblingsbeschäftigung.
Der digitale Raum hat in den letzten zehn Jahren auch unsere Freizeit dominiert, so dass jeder zweite Ungar das Gefühl hat, zu viel Zeit online zu verbringen. Das Gefühl der Zeitverschwendung ist bei jungen Menschen zwischen 16 und 39 Jahren am weitesten verbreitet, während es bei den über 55-Jährigen, die eher bewusst surfen, weniger verbreitet ist, so die Studie.
Inzwischen spielen die sozialen Medien eine immer wichtigere Rolle bei der Pflege von Freundschaften: Vor zehn Jahren hielten nur anderthalb Mal so viele Menschen Online-Plattformen für einen Schlüsselfaktor in diesem Zusammenhang, während im letzten Jahr vier Mal so viele dies nicht taten.
Auch die Art und Weise, wie sie auf diesen Plattformen auftreten, wird für die Nutzer immer wichtiger:
2014 schenkte nur ein Drittel der Befragten ihrem sozialen Profil besondere Aufmerksamkeit, im letzten Jahr war es die Hälfte.
Das Internet ist auch zu einer unverzichtbaren Informationsquelle geworden: Vor einem Jahrzehnt gaben nur fünf von zehn Personen an, dass es ihre wichtigste Informationsquelle sei, 2024 hingegen waren es acht von zehn Personen. Ein interessanter Trend ist, dass die Bedeutung von Online-Plattformen in der Zeit vor der Pandemie zugenommen hat, während in den Jahren der Epidemie die Rolle der traditionellen Medien wichtiger wurde.
Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass Radio- und Fernsehsender während der Krise glaubwürdige und leicht verständliche Informationen lieferten und von der Öffentlichkeit als eine Art offizielle Nachrichtenquelle angesehen wurden. Online-Plattformen hingegen haben vorübergehend an Ansehen verloren, da sie oft mit gefälschten Nachrichten oder sensationslüsternen und irreführenden Informationen um die Gunst der Leser warben und so das Vertrauen der Menschen in sie verloren.
Laut NMHH hat das Online-Shopping in den letzten zehn Jahren auch den heimischen Markt erobert:
Während der Pandemie haben Massen von Menschen aller Altersgruppen die nötige Erfahrung mit dem Online-Shopping gesammelt, was die Popularität von Online-Shops stark erhöht hat.
Die Zeit, die die Menschen für sportliche und kulturelle Aktivitäten aufwenden, ist während der Pandemie stark zurückgegangen, hat aber bis 2024 fast wieder das Niveau von vor der Krise erreicht: Mehr als ein Viertel der Menschen geht wieder regelmäßig ins Theater oder in Ausstellungen, und auch die Besucherzahlen bei Konzerten haben sich verbessert.
Auch der Anteil der Menschen, die mindestens einmal pro Woche Sport treiben, habe im vergangenen Jahr fast wieder das Niveau von vor der Pandemie erreicht, hieß es weiter.
Obwohl sich das Leben seit den Schließungen wieder normalisiert hat, klagen mehr Menschen über Stress und Müdigkeit: Der Anteil der Menschen, die sich regelmäßig erschöpft fühlen, ist in den letzten zehn Jahren um mehr als 10 % gestiegen.
Gleichzeitig gab einer von drei Befragten im vergangenen Jahr an, sich gestresst zu fühlen oder sich Sorgen um sich selbst zu machen, während die Mehrheit der Befragten im Jahr 2014 das Gegenteil behauptete. Stress und Sorgen sind bei Menschen in den Zwanzigern am weitesten verbreitet, fast jeder zweite Befragte hatte im vergangenen Jahr damit zu kämpfen, während Menschen zwischen 60 und 75 Jahren eher ein entspanntes, stressfreies Leben führen.
Die NMHH-Studie warnt, dass es angesichts des Digitalisierungsbooms immer wichtiger wird, das Internet bewusst und ausgewogen zu nutzen, damit unsere ständige Online-Präsenz nicht auf Kosten unserer persönlichen Beziehungen, unseres psychischen Wohlbefindens und unserer gesunden Lebensweise geht.
via MTI, Beitragsbild: pixabay