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Die Münzen der Fürsten erzählen vom Goldenen Zeitalter Siebenbürgens

MTI - Ungarn Heute 2024.04.16.

Eine Sonderausstellung mit dem Titel „Herrschaftsrepräsentation in Siebenbürgen“ wird am Dienstag im Tschicker Szekler Museum in Szeklerburg (Csíkszereda, Miercurea Ciuc) eröffnet, teilte das Ungarische Nationalmuseum (MNM) am Montag der MTI mit.

Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit des Ungarischen Nationalmuseums (MNM), des Museums für Angewandte Kunst, des Ungarischen Geldmuseums und Besucherzentrums, des Museums für Siebenbürgische Geschichte und des Szekler Nationalmuseums erstellt.  Die Kuratoren der Ausstellung näherten sich dem Thema durch ein einzigartiges Konzept: Die Darstellungen auf den siebenbürgischen Münzen. Zusätzlich zu den Hunderten von Geldstücken werden in der Ausstellung auch Objekte gezeigt, die auf den Münzporträts der Fürsten zu finden sind.

Der goldene Dukat von Gabriel Bethlen. Foto: Magyar Numizmatikai Társulat – MNT Facebook

In der Pressemitteilung wird daran erinnert, dass aus einem der drei Teile des Mitte des 16. Jahrhunderts gespaltenen Ungarischen Königreichs ein neuer Staat auf der Landkarte Europas entstand, das Fürstentum Siebenbürgen, und ein neuer Herrscher auf dessen politischer Bühne erschien. Der Staat und sein Anführer, der Fürst, nutzten die Mittel der Repräsentation, um den Reichtum und die politische Macht des Landes darzustellen.

Foto: Gönczy Tamás/RMDSZ Facebook

Die Ausstellung stellt die Münze in den Mittelpunkt, das Objekt, auf dem die meisten Menschen der damaligen Zeit das Bild des Monarchen zu sehen bekamen, neben einer Reihe einzigartiger Juwelierstücke, Zierwaffen, Kleidung und Accessoires.

„Anhand dieser Schätze veranschaulicht die Ausstellung die Mode der damaligen Zeit, die Repräsentationsgewohnheiten der Fürsten und die Tatsache, dass das Fürstentum Siebenbürgen im 16. und 17. Jahrhundert ein Land mit einer bedeutenden Wirtschaft war“, wird Csaba Tóth, Archäologe und Numismatiker, einer der Kuratoren der Ausstellung, in der Pressemitteilung zitiert.

Laut dieser ist die Ausstellung ein neuartiges Unterfangen, da sie die materielle Kultur der Aristokratie des Fürstentums Siebenbürgen präsentiert, ein Thema, das zu Unrecht vernachlässigt wurde, aber umso interessanter ist.

Im Laufe der Geschichte hat das Abbild des Herrschers eine herausragende Rolle in der Herrschaftsrepräsentation gespielt. Im Europa der frühen Neuzeit wurde das Porträt des Monarchen von der politischen Elite in Gemälden, von den breiten Schichten des Gemeinadels und des Bürgertums in gedruckten Stichen und vom größten Teil der Gesellschaft auf den Münzen gesehen. So wurde das Bild des Herrschers den meisten Menschen über das Geld vermittelt, und auf diese Weise wurde der neue Herrscher der Gesellschaft vorgestellt.

Gleichzeitig gelten die Porträts auf den Münzen selbst als die authentischsten Darstellungen der siebenbürgischen Fürsten, und viele Gemälde und Stiche wurden später nach ihnen angefertigt.

Die Ausstellung über die Geschichte Siebenbürgens spiegelt die Repräsentationsbedürfnisse der Epoche mit Kostbarkeiten wider, die in dieser Auswahl in siebenbürgischen Museen noch nicht zu sehen waren. Das Erlebnis für den Besucher wird noch dadurch gesteigert, dass die Ausstellung in der 400 Jahre alten Mikó-Burg präsentiert wird, deren Erbauer, der Szekler Oberhauptmann Franz Graf Mikó de Hidvég, einer der wichtigsten siebenbürgischen Aristokraten jener Zeit war.

Die Ausstellung wird bis zum 15. Juli im Tschicker Szekler Museum, anschließend zwischen August und November im Kulturpalast in Neumarkt (Marosvásárhely, Târgu Mureș) zu sehen sein.

Foto: Gönczy Tamás/RMDSZ Facebook

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Via MTI Beitragsbild: Csíki Székely Múzeum – Muzeul Secuiesc al Ciucului Facebook