In den nächsten zehn Jahren werden mehr als 1 Milliarde Euro in den Budapester Flughafen investiert.Weiterlesen
Nach fast 20 Jahren ist der ungarische Staat wieder Eigentümer des Internationalen Flughafens Liszt Ferenc. Auf einer Presseveranstaltung, die am Dienstag am Flughafen stattfand, sprachen Wirtschaftsminister Márton Nagy und Nicolas Notebaert, CEO des französischen Eigentümers VINCI Airports, über die Zukunft des Flughafens, berichtet Világgazdaság.
Wie wir bereits berichteten, wurde der Kaufvertrag für die Budapest Airport Zrt., der Gesellschaft, die den Budapester Flughafen betreibt, am 6. Juni 2024 unterzeichnet. Bei der Transaktion erwarb die Corvinus Internationale Investitions Kft. einen Anteil von 80 Prozent und das französische Unternehmen VINCI Airports 20 Prozent. Die Parteien zahlten den Kaufpreis in diesem Anteil. Der Kaufpreis betrug 3,1 Milliarden Euro, wovon der ungarische Staat 2,48 Milliarden Euro für einen Anteil von 80 Prozent und VINCI 620 Millionen Euro für einen Anteil von 20 Prozent zahlte. Fortan wird VINCI Airports für den Betrieb des Budapester Flughafens unter der strategischen Führung des ungarischen Staates verantwortlich sein.
Wirtschaftsminister Márton Nagy erklärte, dass
das Ziel darin bestehe, die Zahl der Passagiere von derzeit 15 Millionen bis zum Jahr 2030 auf fast 20 Millionen zu erhöhen und dann 25 Millionen anzustreben.
Seiner Meinung nach ist der Budapester Flughafen das Tor zum Land und leistet den größten Beitrag zum Tourismus in Ungarn.
Für den Staat und den Co-Investor seien die Entwicklung des Flughafens, der Bau eines neuen Terminals und von Serviceeinrichtungen sehr wichtig, so Márton Nagy. Er räumte ein, dass der Zugang zum Flughafen unzureichend sei, so dass es Aufgabe des Staates sei, die Infrastruktur zu entwickeln, wozu auch die Hochgeschwindigkeitsbahn und die Entwicklung von Hotels und Parkplätzen außerhalb des Flughafens gehören.
Es ist sehr schön zu sagen, dass der Passagierverkehr zunimmt, aber wir brauchen ein größeres Terminal und wir müssen die Leute zum Flughafen bringen,
betonte der Politiker.
Auf eine Frage von Journalisten antwortete der Minister, dass die Finanzierungsmöglichkeiten für die Entwicklung der für den Ausbau des Flughafens erforderlichen Infrastruktur noch geprüft werden, dass aber die Planung so bald wie möglich beginnen sollte, damit das Terminal 3 im Jahr 2032 eröffnet werden kann. Die Planungs- und Baupläne könnten im Herbst fertig sein.
Insbesondere der Bau des Hochgeschwindigkeitszuges stellt eine große technische Herausforderung dar, da die Strecke sicherlich unterirdisch verlegt werden muss. Bereits jetzt steht fest, dass die Kosten für den Ausbau von Straße und Schiene, der für die Anbindung des Flughafens und die Ausweitung des Verkehrs erforderlich ist, mehr als 1 Mrd. Euro betragen könnten. Die Ausgaben könnten aus dem Haushalt 2025 gedeckt werden, doch neben staatlicher Unterstützung kämen auch Marktteilnehmer wie z. B. Konzessionäre in Betracht, erklärte er.
Márton Nagy gab bekannt, dass
der katarische Staatsfonds auch eine Drittbeteiligung am Budapester Flughafen erwerben könnte.
Dies werde von den derzeitigen Eigentümern gemeinsam entschieden, aber der Anteil des Dritten dürfe nicht mehr als 10 Prozent betragen, hob er hervor.
Der CEO von VINCI erklärte, die Entwicklung des Tourismus sei für die Infrastruktur sehr wichtig. Er bedankte sich auch für das Vertrauen, als Partner einzusteigen, und sagte, die Transaktion sei sehr schnell und effizient durchgeführt worden.
Nicolas Notebaert erklärte, dass sie den Flughafen auf der Grundlage einer gemeinsamen Vision entwickeln werden, dass sie großes Vertrauen in das ungarische Team haben und dass sie nicht mit fremden Leuten hierher kommen wollen.
Ungarn ist ein dynamisches Land, es ist offen für Geschäfte, wir wollen die Rolle des Drehkreuzes stärken,
betonte er.
via vg.hu, Beitragsbild: Facebook/Budapest Airport