Die Schule ist der wichtigste Garant und Bewahrer der ungarischen Kultur, sagte Katalin Szili bei einer Feier der Ungarn in der Slowakei.Weiterlesen
Die ungarische Identität könne nur durch die Weitergabe der Muttersprache bewahrt werden, aber es sei auch äußerst wichtig, dass die Vertretung der Gemeinschaft jederzeit gewährleistet sei, sagte Katalin Szili am Sonntag in Egri (Agriş), Landkreis Sathmar, Rumänien, bei einer Gedenkveranstaltung anlässlich des Geburts- und Todestages des ungarischen Sprachwissenschaftlers und Dialektforschers Bálint Csűry.
Die Chefberaterin des ungarischen Ministerpräsidenten dankte den Einwohnern von Egri dafür, dass sie ihre Schule nach dem aus dem Ort stammenden Pionier der ungarischen Dialektologie benannt haben, der seine wissenschaftliche Laufbahn in Klausenburg (Kolozsvár, Cluj) und Debrezin (Debrecen) entfalten konnte, und so der jüngeren Generation helfen, die Arbeit des Wissenschaftlers und „die Bindekraft, die die Sprache für die Bewahrung der ungarischen Identität darstellt“, kennen zu lernen.
Was könnte für die Bewahrung der Identität wichtiger sein als die Sprache selbst?
Denn sie ist das Mittel, um unsere Seele auszudrücken und all das Wissen weiterzugeben, das nur uns gehört. Deshalb ist es wichtig, dass wir füreinander Verantwortung tragen, dass wir alle ungarischen Gemeinschaften in und außerhalb Ungarns erhalten und diesen Gemeinschaften helfen, diese Verantwortung an ihre eigene Jugend weiterzugeben“, sagte Katalin Szili.
Bálint Csűry erforschte nicht nur die Mundarten seiner engeren Heimat, der Gegend Szamoshát („Samoschrücken“, am unteren Lauf des gleichnamigen Flusses), sondern auch die der ungarischen Tschangos. Als Gründungsdirektor des Ungarischen Instituts für Dialektologie hat er das Friedensdiktat von Trianon (1920) miterlebt. Heute würde er sich dafür einsetzen, dass die Zukunft der Ungarn gewährleistet sei, so die Chefberaterin. Dazu sei es notwendig, dass Vertreter der Gemeinschaft in Brüssel, Bukarest und überall dort, wo Entscheidungen getroffen werden, die die Ungarn betreffen, präsent seien.
Es sei wichtig, dass die gewählten Vertreter zum Dialog zwischen Rumänien und Ungarn, zwischen den beiden Völkern und zur Schaffung von Harmonie und Frieden auf lange Sicht beitragen.
In diesem Jahr werden wir auf die Probe gestellt, und wir werden sehen, ob wir in der Hauptstadt Europas, in der Hauptstadt Rumäniens und im Landkreissitz noch eine Stimme haben“,
warnte Csaba Pataki, Vorsitzender des Sathmarer Landkreisrates und Politiker der Ungarischen Demokratischen Allianz Rumäniens (RMDSZ) seine Zuhörer und bezog sich dabei auf die diesjährigen Wahlen zum Europäischen Parlament bzw. auf die Gemeinde-, Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in Rumänien.
An Bálint Csűry, der am 13. Februar 1886 geboren wurde und am selben Tag im Jahr 1942 starb, erinnert eine Statue vor der rein ungarischsprachigen Schule in seinem Heimatdorf, wo sich bei der letzten Volkszählung 940 Menschen als Ungarn bezeichnet haben.
Via MTI Beitragsbild: Loránd Magyar Facebook