Die Türkei würde die Unterstützung ungarischer Experten während der dritten klinischen Phase des Testens ihres Coronavirus-Impfstoffs begrüßen, sagte der ungarische Außenminister Péter Szijjártó am Montag in Ankara nach Gesprächen mit dem türkischen Amtskollegen. Der Minister kündigte an, dass das ungarische Unternehmen der Gesundheitsindustrie Medicor Zrt. ein Werk in der Türkei für 800 Mio. Forint (2,2 Mio. Euro) errichtet. Man wird in dem Werk medizinische Geräte für Neugeborene fertigen lassen.
Die türkische Initiative würde es ermöglichen zu prüfen, ob der Impfstoff auch in Ungarn gegen Corona eingesetzt werden kann, sagte Szijjártó gegenüber MTI. Die Türkei entwickelt 16 Impfstoffe, deren Entwicklung in den nächsten drei bis vier Monaten die Phase 3 der Prüfung erreichen wird.
Der Minister sagte, die Türkei werde auch russische Impfstoffe herstellen und habe zigmillionen Dosen chinesischer Impfstoffe gekauft.
Vergessen wir nicht, dass der Westen seinen Ansatz für chinesische und russische Impfstoffe geändert hat. Anfangs zeigte er Verachtung für sie, aber jetzt unterstützt er ihre Verwendung oder hat zumindest eine abwartende Haltung eingenommen
sagte er.
Die beiden Minister waren sich einig, dass die Pandemie nur durch Impfung besiegt werden kann.
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Das ungarische Unternehmen der Gesundheitsindustrie Medicor Zrt. errichtet für 800 Mio. Forint (2,2 Mio. Euro) ein Werk in der Türkei. Medicor will in dem Werk auf 4.300 m2 medizinische Geräte für Neugeborene fertigen lassen. Die ungarische Regierung fördert das Projekt mit 480 Mio. Forint, welches besser auf die Märkte des Nahen und Fernen Ostens abgestimmte Produkte verspricht.
(Via: mti.hu, Budapester Zeitung, Bild: MTI/KKM)