Digitale Finanzangriffe haben in letzter Zeit in Ungarn zugenommen, wobei sich Betrüger zunehmend direkt an die Kunden wenden, um sie psychologisch zu manipulieren und zu täuschen, sagte Csaba Kandrács, der für die Aufsicht über Finanzinstitute und den Verbraucherschutz zuständige Vizepräsident der Zentralbank (MNB), am Montag auf einer Pressekonferenz in Budapest.
Er betonte, dass die MNB gemeinsam mit ihren Partnern eine Aufklärungs- und Kommunikationskampagne startet, um das Finanzbewusstsein der Kunden zu schärfen und Cyber-Risiken effektiv zu managen. Der Ungarische Bankenverband, die Nationale Medien- und Infokommunikationsbehörde, der Nationale Sicherheitsdienst – Nationales Cyberverteidigungsinstitut und das Nationale Polizeipräsidium beteiligen sich an der Zusammenarbeit.
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Ausgefeilte Techniken können auch finanziell bewusster handelnde Kunden zu Opfern machen, erklärte der Vizepräsident. Am häufigsten rufen Betrüger bei Privatpersonen an und geben sich als Bankangestellte aus. Sie behaupten oft, eine verdächtige Überweisung oder einen Kartenkauf tätigen zu wollen, und bitten den Kunden, seine Ersparnisse auf ein technisches Konto zu überweisen. Wenn der Kunde seine Daten angibt, ist es schwierig, das gestohlene Geld später wiederzufinden, und oft leeren die Betrüger nicht nur das Bankkonto, sondern nehmen auch einen Privatkredit auf den Namen des Kunden auf, fügte er hinzu.
Csaba Kandrács wies darauf hin, dass die Betrugsrate im Inlandszahlungsverkehr zwar vernachlässigbar ist und deutlich unter einem Prozent liegt, die Betrugsentwicklung aber dynamisch ist: Während die Zahl der Überweisungsbetrugsfälle 2019 bei 100 lag, waren es 2020 mehr als 1.000 und 2021 mehr als 2.500 Fälle.
Bei den Kartenzahlungen wurden im ersten Quartal 2020 15.000 Betrugsfälle registriert, im letzten Quartal des vergangenen Jahres waren es 20.000, das heißt, dass sich die Zahl der beim Kundendienst eingegangenen Meldungen verdreifacht hat.
via mti.hu, Beitragsbild: Pixabay