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Dreidimensionales Radar der „ungarischen Iron Dome“ übergeben

Ungarn Heute 2024.06.10.

Ein Teil des Radarsystems, das mit seiner dreidimensionalen Technologie derzeit als eines der modernsten Luftverteidigungssysteme der Welt gilt, ist in Veszprém eingetroffen. Das gleiche System schützt auch den israelischen Luftraum, das von vielen als „Iron Dome“ bezeichnet wird, berichtet vehir.hu.

Das dreidimensionale Radar ELM-2084, das im Rahmen des Streitkräfteentwicklungsprogramms beschafft wurde, besteht aus drei Hauptmodulen – dem Antennensystem, der Betriebskontrollkabine und dem Stromversorgungssystem –, die mit geländegängigen Lastwagen transportiert werden, aber auch leicht von diesen abgehoben werden können. Die drei Einheiten können separat auf der Straße, zu Wasser, in der Luft oder auf der Schiene transportiert werden.

Das Radar zeichnet sich durch kurze Auf- und Abbauzeiten aus und gewährleistet so eine flexible Aufgabenerfüllung unter ständig wechselnden Einsatzbedingungen.

Weitere interessante Merkmale des Systems sind die Fähigkeit, die 3D-Koordinaten der erfassten Flugobjekte zu bestimmen, d. h. ihre Position und Höhe, sowie eine dreimal höhere Antennenrotationsrate als bei den derzeit verwendeten Radargeräten, was zu einer dreifachen Datenaktualisierung führt und die für die Erfassung von Luftzielen erforderliche Zeit erheblich verkürzt. Es kann gleichzeitig alle Arten von Flugzeugen erfassen, von großen Hochgeschwindigkeits-Transportflugzeugen bis hin zu mittelgroßen (mit geringer Reflexionsfläche), langsam fliegenden Drohnen sowie ballistischen Artilleriegeschossen.

An der Übergabezeremonie am Freitag nahmen unter anderem Verteidigungsminister Kristóf Szalay-Bobrovniczky, General Gábor Böröndi, Chef des Verteidigungsstabes, und Pietro Mazzei, CEO des Herstellers Rheinmetall Canada, teil.

Die Übergabezeremonie (Foto: Tamás Vasvári/MTI)

Pietro Mazzei, CEO von Rheinmetall Canada, lobte die Partnerschaft zwischen der Industrie und der ungarischen Regierung und sprach von der Bedeutung der Zusammenarbeit. In Ungarn sei es gelungen, einen Montage-, Integrations- und Teststützpunkt einzurichten, dessen Ergebnis die übergebene Ausrüstung ist.

Er dankte den ungarischen Streitkräften dafür, dass sie sich nicht nur die Zeit genommen haben, die Technologie zu erlernen, sondern sie auch in ihre täglichen Operationen integriert haben.

Verteidigungsminister Kristóf Szalay-Bobrovniczky erklärte, dass Kriege in der Welt nicht von selbst entstehen, sondern immer das Ergebnis menschlicher Entscheidungen sind. Es gibt einen klar erkennbaren Prozess, fügte er hinzu. Zuerst reden die Politiker darüber, dann beginnen die Vorbereitungen mit der Lieferung von Ausrüstung und Munition, und der dritte Schritt ist ein Prozess, der nicht erklärt werden muss, weil jeder weiß, was dann passiert, so der Politiker weiter.

Nach Ansicht des Ministers ist Stärke erforderlich, um die Katastrophe eines Krieges zu vermeiden. Gleichzeitig erfordere der Frieden auch militärische Stärke, damit wir uns unabhängig von anderen verteidigen können, insbesondere in unserem Luftraum, fügte er hinzu. Aus diesem Grund hat die Entwicklung der ungarischen Streitkräfte schon vor Jahren begonnen, und das aktuelle dreidimensionale Radar ist ein wichtiger Meilenstein in diesem Prozess.

Dieses System habe sich in Israel hervorragend bewährt, wie die ganze Welt beim Angriff der Hamas auf den jüdischen Staat im vergangenen Jahr sehen konnte, fügte Kristóf Szalay-Bobrovniczky hinzu. Diese multifunktionalen, dreidimensionalen Radarsysteme bilden zusammen mit den norwegischen Raketensystemen NASAMS und den vier zusätzlichen Gripens, die die Kampfflugzeugflotte verstärken, sowie mit anderen Anlagen einen Schutzschild, der die Sicherheit Ungarns garantiert, betonte er.

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„Wir werden unseren Verbündeten in schwierigen Zeiten bedingungslos zur Seite stehen“, erklärte der ungarische Verteidigungsminister.Weiterlesen

via vehir.hu, Beitragsbild: Tamás Vasvári/MTI