Ungarn und Katar seien an einem langfristigen Abkommen interessiert.Weiterlesen
Verflüssigtes Erdgas (LNG) aus Mittel- und Südamerika wird eine zunehmende Rolle bei der Versorgung der Europäischen Union spielen, und Trinidad und Tobago wird dabei eine Schlüsselrolle spielen. Die Grundlagen für die Zusammenarbeit seien bereits gelegt worden, und die Umsetzung werde während der ungarischen Ratspräsidentschaft beginnen, erklärte der ungarische Außenminister am Mittwoch in der Hauptstadt des Inselstaates, Port of Spain.
Péter Szijjártó bezeichnete den Besuch als ein Ereignis der diplomatischen Geschichte und wies darauf hin, dass noch nie zuvor ein ungarischer Außenminister den karibischen Inselstaat besucht habe und dass zuvor keine hochrangigen Kontakte geknüpft worden seien. Er betonte, dass das Land dank seiner natürlichen Ressourcen das zweitreichste in der Region ist.
„Das ist der Grund, warum ich heute hier bin, denn wir haben in den letzten ein oder zwei Jahren die Grundlagen für die Energiezusammenarbeit zwischen Zentralamerika und der Karibik und der Europäischen Union gelegt, und während unseres Ratsvorsitzes werden die ersten Schritte unternommen, um diese Energiezusammenarbeit wirklich zu beginnen und umzusetzen“, hob der Minister hervor.
Er wies darauf hin, dass Trinidad und Tobago über rund 300 Milliarden Kubikmeter Erdgasreserven verfüge und erhebliche Verflüssigungskapazitäten aufgebaut habe, wobei der LNG-Hafen des Landes in der Lage sei, 20 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr zu verflüssigen. Der Politiker betonte, dass
im vergangenen Jahr bereits die Hälfte davon genutzt und zehn Milliarden Kubikmeter Erdgas exportiert worden seien, davon mehr als vier Milliarden Kubikmeter nach Europa.
Inzwischen sei eine Vereinbarung mit Venezuela getroffen worden, das Erdgas von dort aus gemeinsam zu fördern und zu exportieren, auch nach Europa, fügte er hinzu.
Péter Szijjártó erläuterte, dass die Europäische Union daher beschlossen habe, die notwendigen Entwicklungen für den Transport des in der Region geförderten Gases in Form von LNG im Rahmen der internationalen Entwicklungszusammenarbeit Global Gateway zu unterstützen. „In diesem Jahr wurde beschlossen, die Energieindustrie hier, die petrochemische Industrie hier, umweltfreundlicher als je zuvor zu machen“, so der Minister weiter.
Die ersten Grundlagen für die Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Union und der Karibik im Energiebereich sind also gelegt. Die tatsächliche Einleitung und Umsetzung dieser Zusammenarbeit wird Aufgabe des ungarischen Ratsvorsitzes sein,
sagte er. Der Minister betonte, dass Trinidad und Tobago in den kommenden Jahren eine Schlüsselrolle bei der Kanalisierung von Erdgasexporten aus Mittel- und Südamerika nach Europa spielen und ein wichtiges Transitland und eine wichtige Importquelle für die EU sein wird. „Wir erwarten, dass die Europäische Union zunehmend Erdgas aus der Karibik und Lateinamerika in verflüssigter Form nutzen wird“, unterstrich Péter Szijjártó.
via mti.hu, Beitragsbild: Facebook/Péter Szijjártó