Die Eltern haben an das Bildungsministerium appelliert, die diskriminierende Behandlung ihrer Kinder bei der schriftlichen Rumänisch-Prüfung zu korrigieren.Weiterlesen
Ehemalige ungarischsprachige Schüler bereiten sich darauf vor, den rumänischen Staat wegen ihrer schlechten Ergebnisse im rumänischen Abitur zu verklagen, da sie der Meinung sind, dass Bukarest Schüler ungarischer Muttersprache diskriminiert, indem es Rumänisch nicht als Fremdsprache unterrichtet, teilte der Pressedienst der Landkreisverwaltung von Hargitta (Hargita, Harghita) am Mittwoch der MTI mit.
Auf einer Pressekonferenz in Szeklerburg (Csíkszereda, Miercurea Ciuc) präsentierte der Rat des Landkreises im Szeklerland die unternommenen Schritte und die bisher erzielten Ergebnisse in Hinblick auf das rumänische Abitur der Schüler ungarischer Muttersprache. Der Pressemitteilung zufolge wird der Fall von 17 ehemaligen Schülern untersucht, die ihre Prüfungen in anderen Fächern erfolgreich bestanden, aber keine zufriedenstellende Bewertung in Rumänisch erreicht haben.
Die volljährigen Jugendlichen bereiten eine Klage vor, in der sie das Bildungsministerium wegen Diskriminierung auf Schadenersatz verklagen wollen.
Der Anwalt Tamás Szikszai, der die Schüler vertritt, sagte, er erwarte, dass sich weitere junge Menschen der Klage anschließen werden. Er wies darauf hin, dass in einer gesunden Gesellschaft keine rechtlichen Mittel eingesetzt werden sollten, um das Grundrecht der Kinder auf Bildung durchzusetzen.
Die Lösung war naheliegend: ein kompetenzorientierter Sprachunterricht, bei dem der Schwerpunkt auf der Kommunikation und nicht auf der Vermittlung von lexikalischem Wissen liegt. Das Pauken schwerverständlicher Texte aus dem 19. Jahrhundert, die auch für rumänischsprachige Schüler eine Qual sind, haben bisher nur dazu geführt, dass die Zahl der funktionalen Analphabeten in Rumänien ständig zunimmt. Mehr als drei Jahrzehnte nach der Wende ist der Demokratischen Allianz der Ungarn in Rumänien (RMDSZ) endlich ein Durchbruch gelungen: Die neuen Lehrpläne für den Rumänischunterricht versprechen einen modernen didaktischen Ansatz, der den Spracherwerb wesentlich erleichtern wird.
Einem in der Online-Ausgabe der Zeitung Hargita Népe veröffentlichten Bericht zufolge wurden auch die Ergebnisse der letzten Rumänisch-Abiturprüfung im Landkreis Hargitta vorgestellt, aus denen hervorging, dass die höchste Durchfallquote in diesem Fach war und bei 33 Prozent lag.
Der Chefinspektor für den Unterricht, Levente Demeter, sagte auf der Veranstaltung, dass die Schulaufsichtsbehörde versuche, die Schüler mit einer Reihe von Programmen zur Förderung der rumänischen Sprache zu unterstützen, von denen man sich eine Verbesserung der Ergebnisse verspreche, und dass die meisten Rumänisch-Lehrer auch an verschiedenen Fortbildungskursen teilgenommen hätten.
Csaba Borboly, Vorsitzende des Landkreisrats, erinnerte daran, dass
der rumänische Oberste Gerichtshof im letzten Jahr entschieden hat, dass der Rumänisch-Unterricht für ungarische Schüler diskriminierend ist,
aber es wurde keine Änderung vorgenommen, so dass nun rechtliche Schritte eingeleitet werden müssen, um die Entscheidung durchzusetzen.
Nächstes Jahr wird der Jahrgang, in dem Rumänisch als Fremdsprache unterrichtet wird, seinen Abschluss machen und dabei eine andere Rumänisch-Prüfung als die Schüler rumänischer Muttersprache haben. Bildungsexperten hoffen, dass diese Änderung die Abiturergebnisse der ungarischen Schüler im Fach Rumänisch verbessern wird.
Via MTI Beitragsbild: Hargita Megye Tanácsa Facebook