Seit der Gründung des Prämonstratenserordens durch den heiligen Norbert im Jahr 1121 sind die Mitglieder des Ordens auch in Ungarn präsent.Weiterlesen
Die neue Kirche der Prämonstratenser-Abtei in Gödöllő (dt. Getterle) wurde am Donnerstag übergeben. Ministerpräsident Viktor Orbán begrüßte die Ordensgemeinschaft in einem Schreiben, das von Miklós Soltész, Staatssekretär für Konfessionen und Nationalitäten, verlesen wurde.
Dies ist ein lang erwartetes Ereignis, denn der Bau der Kirche wurde bereits vor hundert Jahren von den Prämonstratensern geplant, die nach (dem Friedensdikat von) Trianon nach Gödöllő geflohen waren. Dieses Gebäude wird nun nicht nur die Erfüllung eines alten Traums und das Schmuckstück der Stadt sein, sondern auch ein Symbol des ungebrochenen und unzerbrechlichen Glaubens und Willens, mit dem Sie den Verlust Ihrer Schulen jenseits der Grenze, die 40 Jahre Kommunismus und die Schwierigkeiten des Neuanfangs nach der politischen Wende überstanden haben, schrieb Viktor Orbán.
„Ich wünsche Ihnen, dass Sie in der heutigen unruhigen Welt so vielen Menschen wie möglich die Lehren und das Beispiel Ihres Gründers, des Heiligen Norbert, weitergeben können, der Europa eine geistige Erneuerung brachte, indem er die Harmonie von Kontemplation, harter Arbeit und Gemeinschaftsleben verkündete“, fügte er hinzu.
Miklós Soltész sagte, dass „Imperien, unabhängig von ihrer Ideologie, unabhängig von ihren Waffen, verschwinden. Aber das Christentum ist seit 2.000 Jahren hier, lebendig, ich würde sagen, blühend, trotz der vielen Schwierigkeiten, und vermittelt seine Botschaft“.
Die weltfremden, lebens- und schöpfungsfeindlichen Ideologien werden fallen, werden verschwinden, egal welche Macht, welche Waffe oder welche Medien hinter ihnen stehen, aber die jüdisch-christliche Lehre und der damit verbundene Glaube sind ewig. Die vergangenen Jahrhunderte des Prämonstratenserordens seien von Widrigkeiten, Verfolgung und Verboten geprägt gewesen, aber er habe es immer geschafft, sich zu erholen, das Leben neu zu beginnen und nach den Schwierigkeiten etwas Größeres zu schaffen, so der Staatssekretär.
Péter Piusz Balogh, Abt von Gödöllő, sagte, dass das Gebäude und seine Ausstattung die Prämonstratenser-, katholischen und ungarischen Traditionen widerspiegeln.
Das ehemalige Prämonstratenserpriorat von Gödöllő ist nicht nur die Niederlassung der Ende des 12. Jahrhunderts gegründeten Propstei von Jossau (Jászó, Jasov) sondern auch deren Rechtsnachfolger im Mutterland und beansprucht das geistliche Erbe von Großwardein (Nagyvárad, Oradea) im heutigen Rumänien bzw. Jossau und Leles (Lelesz) in der heutigen Slowakei.
Die Gemeinschaft in Gödöllő wurde 1923 vom Jossauer Propst Menyhért Takács mit den Prämonstratensern gegründet, die in den Nachfolgestaaten nach der Schließung der Prämonstratenser-Gymnasien in Kaschau (Kassa, Košice), Rosenau (Rozsnyó, Rožňava) und Großwardein unerwünscht geworden waren.
Das grundlegende Ziel des Kirchenbaus ist es, den Mitgliedern des Ordens, der örtlichen Gemeinde, den Lehrern, Schülern, Absolventen des Prämonstratenser-Schulzentrums, der Gemeinschaft des Prämonstratenser-Kindergartens und allen Mitgliedern der erweiterten Prämonstratenser-Familie eine würdige Teilnahme an den Liturgien zu ermöglichen, so die Abtei in einer Erklärung.
Der Entwurf und der Bau haben 3,9 Mrd. HUF (10,12 Mio. EUR) gekostet; die Ausstattung hat weitere 600 Mio. HUF (1,55 Mio. EUR) erfordert. Der Bau wurde von der Regierung anlässlich des 900. Jahrestags der Ordensgründung im Jahr 2021 unterstützt.
Die Weihe der Abteikirche St. Augustin wird zu einem späteren Zeitpunkt im Herbst dieses Jahres erfolgen.
Via MTI Beitragsbild: Gödöllő Facebook