Ursprünglich beschäftigte Aldi in Ungarn 600 Mitarbeiter, inzwischen sind es 6.000, womit es der 15. größte Arbeitgeber des Landes ist.Weiterlesen
Aldi hat im Jahr 2022 bei ungarischen Lieferanten Bestellungen im Wert von fast 50 Milliarden Forint (130 Mio. Euro) mehr aufgegeben als im Jahr 2021, erklärte Bernhard Haider, Landesgeschäftsführer von Aldi Magyarország Élelmiszer Bt. auf einer Pressekonferenz am Donnerstag.
Der ungarische Discounter berichtete, wie er seine vor zwei Jahren eingegangene Verpflichtung erfüllt hat, nur ungarisches Frischfleisch und Eier in seinem Sortiment anzubieten und 65 seiner grundlegenden Milchprodukte (konventionelle Milch, Trappistenkäse, Sauerrahm, Kefir, Naturjoghurt usw.) aus heimischen Quellen zu beziehen, schreibt Világgazdaság.
Es ist wichtig zu erwähnen, dass das Unternehmen Aldi nicht das einzige ist, das behauptet, sein Versprechen gehalten zu haben, da dies von Landwirtschaftsminister István Nagy, Tamás Éder, Präsident des Verbandes der verantwortungsbewussten Lebensmittelhersteller, Balázs Győrffy, Präsident der nationalen Landwirtschaftskammer und Zoltán Harcz, Geschäftsführer des Milch-Produktrats die an der Veranstaltung teilnahmen, bestätigt wurde.
Der Aldi-Chef kündigte auch an, dass man in diesen Kategorien weiterhin nur auf ungarische Lieferanten setzen werde. Um den Anteil ungarischer Produkte zu erhöhen, suche man zudem nach einheimischen Partnern für neue Lebensmittelprodukte. Bernard Haider machte jedoch keinen Hehl daraus, dass die schlechte Wirtschaftslage dazu geführt hat, dass auch sie von Importen, die billiger sind als ungarische Produkte, bedrängt werden.
In den letzten zwei Jahren haben wir mehrere Angebote für importierte Produkte zu einem niedrigeren Preis als für inländische Produkte erhalten. Die Qualität dieser Produkte ist jedoch in der Regel schlechter als die ungarischer Produkte, und obwohl sie zweistellig billiger gewesen wären, hat sich Aldi an seine frühere Zusage gehalten und sich für ungarische Qualität entschieden,
betonte er.
Die Kunden scheinen die Entscheidung von Aldi honoriert zu haben, zumindest lässt sich dies daraus schließen, dass Aldi im Jahr 2022 das höchste Umsatzwachstum unter den Discountern in Ungarn erzielte, schreibt Világgazdaság.
Landwirtschaftsminister István Nagy betonte auf der Pressekonferenz, dass Aldi in den letzten 15 Jahren 240 Milliarden Forint (627 Mio. Euro) investiert hat und inzwischen mehr als 6.000 Mitarbeiter beschäftigt. Aldi hat Verträge mit insgesamt 260 ungarischen Unternehmen geschlossen, was 60 Prozent seiner gesamten Lieferantenbasis entspricht.
Der Minister forderte die Verbraucher auf, bewusst einzukaufen und nicht nur darauf zu achten, welches Produkt am billigsten ist und welches Geschäft am nächsten ist.
Der Politiker betonte, dass die ungarische Regierung die Landwirtschaft als strategischen Sektor betrachte, weshalb sie neben den EU-Mitteln 80 Prozent zusätzliche nationale Mittel für den Sektor bereitstelle. Dies bedeutet, dass hier dreimal mehr Geld zur Verfügung steht als im letzten EU-Zyklus. Die ungarischen Lebensmittel seien international wettbewerbsfähig, und die Regierung sei entschlossen, so viele Mittel wie möglich für die Entwicklung des Sektors bereitzustellen. Gleichzeitig ist die heimische Lebensmittelindustrie der wichtigste und sicherste Markt für die ungarischen Landwirte, weshalb in den kommenden Jahren im Rahmen des Strategieplans der Gemeinsamen Agrarpolitik zusätzliche 400 Milliarden Forint (1 Mio. Euro) für die Entwicklung der Lebensmittelindustrie zur Verfügung stehen werden. Die Ausschreibungen werden voraussichtlich im ersten Quartal 2024 veröffentlicht.
via vg.hu, Beitragsbild: Péter Lakatos/MTI