Das Nachrichtenportal rtl.hu hat eine detaillierte Zusammenstellung zum Thema „Einkaufstourismus“ in Ungarn zusammengestellt. Natürlich ist das vor allem in Westungarn typisch: es gibt da sehr große Unterschiede in Bezug auf die Preise zwischen den zwei Nachbarländern Österreich-Ungarn. Sie befragten Ungarn, die in Österreich leben, und solche, die regelmäßog Einkaufsbummel machen. Es stellte sich heraus, dass man in Ungarn unter anderem an Kraftstoffen viel sparen kann, dass es sich lohnt, Einkaufsreisen nach Ungarn zu organisieren, und dass es auch viele gibt, die zum Friseur, Zahnarzt, Optiker, Restaurant und für Blumen nach Ungarn kommen.
„Es ist ein großer Vorteil, dass man sein Euro-Gehalt hier in Forint ausgeben kann“, sagten Ungarn in der Nachrichtensendung von RTL Klub, die im benachbarten Österreich leben, aber trotzdem nach Hause fahren, um einzukaufen, zu tanken oder verschiedene Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen.
Der Kraftstoffpreis ist in Ungarn bei 480 Forint gedeckelt, und einige kleinere Tankstellen in Grenznähe haben eine 50-Liter-Grenze eingeführt, was den durchschnittlichen Autofahrer jedoch nicht betrifft, da das Tanken viel billiger ist als in Österreich. Bei 30 Litern liegt der Unterschied bei 12-13 €, aber wenn Sie dies mit einem kleinen Einkauf kombinieren (wenn Sie Speiseöl oder Hühnerfleisch kaufen), können Sie noch viel mehr sparen.
Ein Mitglied der Facebook-Gruppe „Guten Tag Ungarn“, in der in Österreich lebende Ungarn zusammengeschlossen sind, sagte dem Portal, er sehe, dass die Österreicher immer seltener nach Ungarn kommen, um einzukaufen, da sie in letzter Zeit sehr lokalpatriotisch geworden seien und lieber österreichische Produkte kaufen. Das bestätigte der Ungar, der seinen Betrieb im Burgenland führt, gegenüber rtl.hu. Seiner Meinung nach ist der Einkaufstourismus für die Österreicher nicht mehr so attraktiv.
Ungarn ist nicht so billig, man muss die Sonderangebote nutzen, aber die sind auch hier sehr verbreitet. Wenn Sie jedoch in Ungarn sind, wären Sie natürlich dumm, nicht zu tanken oder kein Öl oder Fleisch zu kaufen. Aber Kleidung, Parfüm, Haushaltsgeräte sind hier alle billiger
fügte er hinzu.
Vor Weihnachten meldete das Wirtschaftsportal Világgazdaság, dass der Einkaufstourismus auch aus der Slowakei Richtung Ungarn floriert, wobei ein erheblicher Teil der slowakischen Einkaufstouristen ihre Weihnachtsgeschenke in Ungarn beschaffen.
Unsere Redaktion kennt auch Menschen, die für eine größere Zahnbehandlung aus England nach Ungarn reisen. Das ist es wert, auch wenn sie für Flug, Unterkunft und Verpflegung selbst bezahlen müssen, ganz zu schweigen von den Kosten für die zahnärztlichen Behandlung.
(Titelbild/Illustration: Eine Kassiererin arbeitet am 25. Februar 2020 in einer Filiale der Discounterkette Aldi. MTI/Szigetváry Zsolt)