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Einzigartige Zsolnay-Skulptur wird für eine unglaubliche Summe versteigert

Ungarn Heute 2024.05.18.
Galerie und Auktionshaus Nagyházi in Budapest

Die Auktion mit mehr als 1500 Losen wird von der Galerie und Auktionshaus Nagyházi zwischen dem 28. Mai und dem 1. Juni 2024 veranstaltet. Die Preise liegen zwischen 20 Forint und 30 Millionen Forint (77 000 Euro): Gemälde, Möbel, Schmuck und andere Kunstwerke. Das Hauptlos ist eine einzigartige Zsolnay-Skulptur, die für die Turiner Weltausstellung 1911 angefertigt wurde, berichtet Index.

Die Frühjahrsauktion der Galerie und des Auktionshauses Nagyházi umfasst Gemälde der Renaissance und des Barock aus dem 15. bis 17. Jahrhundert, Bronzeskulpturen und Reliefs sowie Werke bekannter ungarischer Maler des 20. Jahrhunderts wie József Rónai Rippl, Béla Czóbel, Béla Kondor und Gyula Hincz.

Die Zsolnay-Keramik wurde im Katalog als „Mädchen auf einem Büffel sitzend – Brunnenskulptur“ mit einem Auktionspreis von 36 Millionen Forint (93 000 Euro) aufgeführt.

Foto: Facebook/Nagyházi Galéria és Aukciósház

Sowohl durch ihre Größe, ihrem Alter und ihrer Geschichte kann man hier von einer herausragenden Arbeit sprechen. Die Skulptur wurde von Miklós Ligeti für die Weltausstellung 1911 in Turin entworfen, wo sie den großen Preis gewann.

Lőrinc Nagyházi, Geschäftsführer und Gründer der Galerie, erklärte während einer Presseveranstaltung vor der Auktion, dass er sich nicht sicher ist, ob es sich bei er Statue um die originale Skulptur handele. „Niemand außer dem Sammler wusste, dass sie existiert. Eine Variante davon ist bekannt, sie war sehr lange in Pécs ausgestellt, dann verschwand sie, dann wurde sie gefunden, aber sie hat keine mit Eosin glasierte Oberfläche. Aber wir wissen, dass das Exemplar, das auf der Weltausstellung einen Preis gewonnen hat, mit Eosin glasiert war“, so der Geschäftsführer.

Fact

1893 führte Vilmos Zsolnay Eosin ein, eine reichhaltige, schillernde Glasurtechnik. Die Eosin-Produkte der Porzellanmanufaktur Zsolnay sind einzigartig auf der Welt. Neben den vielen Eosin-Farben wurden in der Zsolnay-Manufaktur verschiedene Veredelungsverfahren entwickelt, wie z. B. handbemalte, geätzte und marmorierte Eosin-Produkte. Eosin ist eine hell schimmernde keramische Glasur, deren Farbe von Gold bis Rosengrün reicht und die zunächst durch die Porzellanfabrik in Gubbio in Italien und dann durch die Fabrik von Vilmos Zsolnay in Pécs weltberühmt wurde.

Foto: Facebook/Zsolnay Porcelánmanufaktúra Zrt.

Eosin-Glasuren sind typischerweise grün, es gibt sie aber auch in Violett-, Blau- und Goldtönen. Interessanterweise wird die Farbe nicht durch die Farbe, sondern durch die Lichtbrechung verursacht. Eosin ist nach Eos, der Göttin der Morgenröte, benannt.

Die Galerie erhielt auch ein Foto eines Archivdokuments mit der Skulptur, das die Parameter der Zsolnay-Fabrik für das auf dem Büffel sitzende Mädchen zeigt, die alle mit der Skulptur übereinstimmen.

Dies stützt die Annahme, dass es sich wahrscheinlich um das für die Weltausstellung hergestellte Werk handelt,

schreibt das Portal.

Die Skulptur wurde von einem Sammler auf einer Messe gekauft und aus dem Ausland mitgebracht. Der Sachverständige, der das Gutachten erstellt und das Stück untersucht hat, hat keine Sekunde daran gezweifelt, dass es sich um ein Original handelt oder dass es 1911 hergestellt wurde, da es das Zeichen von Ligeti und der Zsolnay-Fabrik trägt.

Interessant ist, dass Zsolnay in dieser Größe heute nicht mehr herstellt. Auch wurde diese Skulptur nicht vervielfältigt oder kopiert. „Es ist nicht wie bei der Anonymus-Statue, dass sie in verschiedenen Größen und Variationen erhältlich ist. Wir wissen von zwei Exemplaren, das zweite wurde 1926 von einem Rechtsanwalt in Bácsalmás in Auftrag gegeben, aber niemand weiß, was damit geschehen ist. Niemand weiß genau, wie viele Kopien des Originals hergestellt wurden. Es gibt eine Formnummer, aber keine Stücknummer. Was die Reproduktion betrifft, so ist es wegen des Eosins selbst, also der Glasur, unmöglich, es zu kopieren, und Zsolnay könnte ein Stück dieser Größe im Moment nicht einmal ausbrennen, so groß ist es“, sagte Lőrinc Nagyházi.

Fact

Die Zsolnay-Fabrik wurde 1853 von Miklós Zsolnay in Pécs, Ungarn, gegründet. Zehn Jahre später trat sein Sohn Vilmos Zsolnay in das Unternehmen ein und wurde dessen Leiter und Direktor. Er führte die Fabrik zu weltweiter Anerkennung, indem er ihre innovativen Produkte auf Weltmessen und internationalen Ausstellungen präsentierte.

Foto: Facebook/Zsolnay Porcelánmanufaktúra Zrt.

Dem Management des ungarischen Industriellen und Unternehmers Vilmos Zsolnay ist es zu verdanken, dass das Unternehmen noch heute für seine auffälligen Designs und die innovative Verwendung von Materialien bekannt ist.

Aber auch andere Kuriositäten werden auf der Auktion zu finden sein: Die Goldene Mannschaft spielte am 25. November 1953 im Londoner Wembley-Stadion das „Spiel des Jahrhunderts“ gegen England, bei dem die ungarische Nationalelf unter der Leitung von Ferenc Puskás triumphierte. Während der Feierlichkeiten nach dem Spiel trugen sich die Mitglieder der Mannschaft in Budafok in ein Gästebuch ein, zusammen mit den Unterschriften ihrer Ehefrauen. Neben ihnen finden sich auch die Unterschriften der damaligen Diplomaten und Delegierten in dem Buch wieder. Die Unterschriften wurden auch vom Puskás-Museum anerkannt. Der Startpreis für das Gästebuch beträgt 600.000 Forint (1 500 Euro).

Die Kunstwerke können vom am 18. Mai und vom 21. bis 26. Mai jeweils von 10 bis 18 Uhr in den Vorauktionsausstellungen besichtigt werden.

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via index.hu, Beitragsbild: Facebook/Nagyházi Galéria és Aukciósház