2,56 Millionen ungarische Pensionisten sowie Waisen haben am Freitag die erste Rate der 13. Monatsrente erhalten. Im nächsten Jahr wird die Summe verdoppelt, anschließend verdreifacht, und schließlich wird die zusätzliche Rente ab 2024 dem regulären Monatsgehalt entsprechen.
Das ungarische Parlament hat noch im Juli 2020 beschlossen, die 13. Monatsrente in vier Schritten wieder einzuführen, nachdem sie die sozialistisch-liberale Vorgängerregierung abschaffte. Ministerpräsident Viktor Orbán kündigte Anfang Oktober 2020 an, dass die Pensionisten die zusätzliche Vergütung trotz der Pandemie erhalten werden.
Die durchschnittliche Summe der 13. Monatsrente beträgt insgesamt 35 650 Forint. Das Geld werden Rentner per Post oder Überweisung erhalten.
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Die Regierung erhöht die Renten seit 2012 entsprechend der Inflationsrate, sollte die Teuerung jedoch höher als prognostiziert sein, wird eine Korrektur durchgeführt. Der Staat zahlt seit 2017 zusätzlich, dank des BIP-Wachstums von 3.5 Prozent, auch jährliche Pensionsprämien aus. Die Auszahlung der 13. Monatsrente bedeutet zudem auch einen versteckten Steigerungssatz des Ruhestandgehalts: Eine wöchentlich zusätzliche Rente entspricht einer Erhöhung um 2 Prozent. Ab 2024, bei vollständiger Ausbezahlung der 13. Monatsrente wird sie dementsprechend schon 8 Prozent ausmachen.
Insgesamt sind aber die Renten zwischen 2010-2014 stärker als die tatsächliche Inflationsrate gestiegen, wodurch bereits eine versteckte 13. Monatsrente entstanden ist.
Nach den letzten Eurostat-Daten (aus dem Jahr 2018) betrug die durchschnittliche Altersrente in Ungarn 380 Euro, was nominal nur einem Drittel und gemäß Kaufkraft der Hälfte des EU-Durchschnitts entspricht. Damit liegt Ungarn im letzten Drittel auf der Rangliste der Mitgliedstaaten. Unser Rückstand ist so auffallend, dass wir selbst dann nicht aufrücken würden, wenn die Rentner bereits 2018 die volle 13-Monats-Rente erhalten hätten – wie aus den Berechnungen von Napi.hu hervorgeht.
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