Die Renovierungsarbeiten an der Zitadelle sind in vollem Gange.Weiterlesen
Zum ersten Mal seit mehr als 120 Jahren wird der Erzengel von Budapest, ein Wahrzeichen Ungarns, vollständig restauriert. Die erste Phase der Arbeiten, die mehrere Monate dauern wird, bietet einen außergewöhnlichen Anblick.
Zum ersten Mal seit seiner Einweihung im Jahr 1891 wird der Erzengel Gabriel auf der korinthischen Säule des monumentalen Millenniumsdenkmals auf dem Heldenplatz abgenommen und vollständig restauriert.
Vorerst steht Gabriel an seinem Platz, mit ausgebreiteten Flügeln, und wacht über die Stadt, während um ihn herum die Restauratoren eifrig arbeiten.
Der Zustand der etwa 5 Meter hohen Bronzestatue hat sich in den letzten Jahrzehnten drastisch verschlechtert; bei früheren Renovierungen wurden nur ästhetische Restaurierungsarbeiten durchgeführt, so dass eine vollständige Überholung unumgänglich ist.
In der ersten Phase der Arbeiten wird ein Gerüst um die 36 Meter hohe Säule errichtet, damit die Statue abgenommen und transportiert werden kann.
Die Restaurierungswerkstatt wird Gabriel dann in 6-12 Monaten in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzen, je nachdem, wie die Situation nach der Freilegung des Innenraums bewertet wird.
Das monumentale Millenniumsdenkmal auf dem Heldenplatz und der Erzengel Gabriel, der in seinem Zentrum auf einer 36 Meter hohen korinthischen Säule steht, ist eines der Wahrzeichen Ungarns und wurde vom Bildhauer György Zala geschaffen.
Der Bildhauer György Zala (Geburtsname: Mayer, 1858-1937), wurde in Unterlimbach (Lendva, Lendava) im heute slowenischen, damals ungarischen Übermurgebiet in einer bürgerlichen Familie geboren. Als einer der berühmtesten, aktivsten und engagiertesten Bildhauer der Jahrhundertwende verewigte er zahlreiche heroische und tragische Momente und Persönlichkeiten der ungarischen Geschichte. Zusammen mit den Bildhauern Alajos Stróbl und János Fadrusz hob er die ungarische Bildhauerei auf ein europäisches Niveau.
Während seiner langen und produktiven Karriere standen dem bedeutendsten Meister der neobarocken Monumentalskulptur auch Kaiser Franz Joseph und dessen Frau Elisabeth Modell. Als Lehrer an der Hochschule für Bildende Künste war er mit der künstlerischen, politischen und gesellschaftlichen Elite der damaligen Monarchie befreundet, blieb jedoch ein zurückhaltender Gentleman.
Via startlap.hu Beitragsbild: MTI/Mohai Balázs