Am Sonntag wurde im Budapester Stadtwäldchen ein neues Haus für das Museum für Völkerkunde eingeweiht. László Baán, Regierungsbeauftragter für das Projekt „Liget Budapest“, das den Park vollständig sanieren soll, lobte die „Genialität“ des Architekten Marcel Ferencz und dankte Premierminister Viktor Orbán für seine persönliche Unterstützung.
Das Museum für Völkerkunde habe nun ein neues Zuhause von Weltrang“, betonte der Direktor in seiner Festrede.
Museumsdirektor Lajos Kemecsi sagte, die 150 Jahre alte Institution erhalte zum ersten Mal ein Haus, das „auf ihre eigenen Bedürfnisse zugeschnitten“ sei. Er erinnerte daran, dass man bereits in den 1880er Jahren ein neues Gebäude für die Sammlung bauen wollte, das aber schließlich erst 2022 fertig gestellt werden konnte.
Das Museum war seit 1973 im Justizpalast untergebracht, der sich im 5. Bezirk Budapests am Kossuth tér 12 gegenüber dem Parlament befindet und Elemente der Renaissance, des Barock und der Neoklassik kombiniert. Seit dem 3. Dezember 2017 war es geschlossen. Schließlich entstand im Stadtwäldchen der neue Standort.
Die 1872 gegründete Einrichtung wurde 1892 aus dem Nationalmuseum ausgegliedert und ist in den letzten anderthalb Jahrhunderten häufig umgezogen, zum Beispiel jahrzehntelang in den Stadtpark und zuletzt in das Gebäude des Justizpalastes am Kossuth-Platz.
Das neue Hauptgebäude wird jetz als moderner Ort für die Ausstellungen, Veranstaltungen, Öffentlichkeitsarbeiten und wissenschaftlichen Aktivitäten der Institution eröffnet.
„Wir zahlen eine Schuld von 150 Jahren ab“, betonte der Direktor des Museums.
Das Gebäude des Ethnografischen Museums hat bei den International Property Awards (IPA) 2018 einen der renommiertesten internationalen Immobilienpreise gewonnen: die Auszeichnung „World’s Best Public Institution“.