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EU-Beitritt der Westbalkanländer auf die lange Bank schieben „kommt nicht in Frage“

MTI - Ungarn Heute 2025.03.25.

Die Europäische Union übt starken Druck aus, damit die Ukraine vor den Ländern des westlichen Balkans Mitglied der EU wird, aber das kommt nicht in Frage, sagte Außen- und Handelsminister Péter Szijjártó am Montag in Budapest.

Bei einer Pressekonferenz mit seinem nordmazedonischen Amtskollegen Timčo Mucunski beklagte der Minister, dass die EU „enormen Druck“ ausübe, um die Ukraine vor den westlichen Balkanländern aufzunehmen. „Ich möchte klarstellen, dass dies nicht in Frage kommt“, sagte er.

Er nannte zwei Gründe: Während der Beitritt der westlichen Balkanländer für die Gemeinschaft von Vorteil wäre, würde die ukrainische Mitgliedschaft das Funktionieren der Gemeinschaft sowohl in wirtschaftlicher als auch in sicherheitstechnischer Hinsicht zerstören. Zum anderen könne niemand glauben, dass die Ukraine heute in einem besseren Zustand sei als irgendeines der westlichen Balkanländer. „Das ist einfach Unsinn, und

wenn die westlichen Balkanländer in einem besseren Zustand sind, sehen wir nicht ein, warum sie warten sollten. Die Ungarn werden sich also in einer Volksbefragung zu diesem Thema äußern“,

gab der Chefdiplomat bekannt. Der Fall Nordmazedonien zeige, dass die Europäische Union mit zweierlei Maß messe, denn obwohl das Land seit 20 Jahren ein Beitrittskandidat sei, blockierten einige Regierungen weiterhin den Integrationsprozess, monierte der Minister.

„Interessanterweise werden diese Länder nie beschuldigt, die europäische Einheit zu untergraben oder russischen Interessen zu dienen, während wir Ungarn ständig angegriffen werden, wenn wir für die Rechte der Ungarn in Transkarpatien eintreten und deutlich machen, dass

wir keine Möglichkeit für die Ukraine sehen, in den EU-Beitrittsverhandlungen voranzukommen, solange die transkarpatischen Ungarn nicht ihre früheren Rechte zurückbekommen“,

teilte er mit.

Der Minister drückte auch seine Solidarität mit dem tragischen Brand in der Diskothek von Kočani aus, bei dem Dutzende von jungen Menschen ums Leben kamen, und sagte, dass die Freundschaft in schwierigen Zeiten gestärkt werden sollte.

„Ich möchte noch einmal betonen, dass Ungarn Nordmazedonien bei der Bewältigung dieser furchtbaren Tragödie zur Seite stand und weiterhin steht. Wir haben fast unmittelbar nach der Tragödie miteinander Kontakt aufgenommen, und Ungarn hat Nordmazedonien sofort Hilfe geleistet, da es offensichtlich ist, dass kein Gesundheitssystem die Folgen einer so großen Tragödie allein und sofort bewältigen kann“, betonte Péter Szijjártó. Er wies darauf hin, dass derzeit sechs Verletzte im Lande behandelt werden und die Regierung bereit ist, bei Bedarf weitere Unterstützung zu leisten. „Wir haben den betroffenen Familien unser Mitgefühl zugesichert und beten natürlich für die Genesung all derer, die noch in Behandlung sind“, so der Minister.

Péter Szijjártó wies auch darauf hin, dass vor kurzem ein bilateraler Regierungsgipfel stattgefunden habe, bei dem vereinbart worden sei,

ungarischen Unternehmen die Möglichkeit zu geben, sich an Infrastrukturentwicklungsprogrammen in Nordmazedonien zu beteiligen.

Er betonte, dass ein zwischenstaatliches Abkommen zwischen den beiden Außenministerien in Vorbereitung sei, das einheimischen Unternehmen erhebliche Chancen bieten werde.

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Via MTI Beitragsbild: MTI/Bodnár Boglárka