Von den multinationalen Herstellern werden in Osteuropa qualitativ schlechtere Produkte verkauft, haben frühere Untersuchungen in den Visegrád Staaten (Ungarn, Polen, Tschechien und Slowakei) bestätigt. Die EU-Kommission verspricht Abhilfe.
Um das Problem anzugehen, kündigte Justiz- und Verbraucherkommissarin Věra Jourová am Dienstag den Entwurf sogenannten „Leitlinien” an, mit denen Produkte leichter auf einheitliche Standards überprüft werden können. Bis Anfang kommenden Jahres sollen diese länderübergreifenden Standards für die Tests entwickelt werden. Für Untersuchungen stellt Brüssel zudem eine Million Euro bereit. „Zwei unterschiedliche Produkte in derselben Markenverpackung zu präsentieren, führt Verbraucher in die Irre und ist unfair“, erklärte die Kommissarin. Es gebe mittlerweile Belege dafür, dass dies „Dutzende, vielleicht sogar Hunderte Produkte“ betreffe.
Laut einer im Februar veröffentlichten Untersuchung der ungarischen Lebensmittelbehörde gibt es zahlreiche Mängel bei den Produkten großer Hersteller. Die in Ungarn verkaufte Nutella von Ferrero war z.B. „weniger cremig“ als in Österreich und in den Tütensuppen von Knorr stecke rund 20 Prozent weniger Pulver – trotz derselben Verpackung. Zu ähnlichen Ergebnissen kamen auch slowakische uns tschechische Lebensmittelprüfer. Nach Verhandlungen über das zweifache Maß auf dem europäischen Lebensmittelmarkt hat sich die EU-Kommission nun das Ziel gesetzt: „kein Binnenmarkt mit Doppelstandards“.
via spiegel.de, sueddeutsche.de; Foto: trend.at