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Exotische Tiere seit 157 Jahren auch in Budapest – Der Zoo feiert Geburtstag

Ungarn Heute 2023.08.09.

Das berühmte Haupttor des Zoos wurde von Kornél Neuschloss entworfen und am 20. Mai 1912 eröffnet.

Eine der beliebtesten Touristenattraktionen in Budapest feiert heute seinen 157. Geburtstag. Der Budapester Tiergarten eröffnete seine Toren am 9. August 1866, seine Geschichte ist jedoch schon mit den Freiheitskämpfern von 1848 verbunden.

Der Gedanke, dass es wichtig wäre, in Ungarn und vorzugsweise auch in Pest einen Zoo einzurichten, wie es in anderen europäischen Ländern und Städten wie Paris, London und vor allem Wien der Fall war, wurde bereits in der Reformära geäußert, aber die Revolution und der Unabhängigkeitskrieg begünstigten den Bau eines Zoos nicht. Der Gedanke blieb jedoch bestehen und tauchte häufiger in den 1850er und 60er Jahren auf.

Foto: Zoobudapest Archivfoto

Foto: Fortepan / Németh Tamás 1957

Die erste konkrete Handlung, um den Zoo ins Leben zu rufen fand am 20. Januar 1862 auf der Fach- und Generalversammlung der Königlich-Ungarischen Gesellschaft für Naturgeschichte statt. Auf dieser Versammlung schlug Flóris Rómer im Namen von János Xantus der Gesellschaft vor, sich an der Gründung eines Zoos in Pest nach dem Vorbild vieler europäischer Städte zu beteiligen. Wenige Tage später, auf der Generalversammlung der Gesellschaft am 29. Januar, wurde ein Komitee zur Vorbereitung der Gründung des Zoos ins Leben gerufen. Nachdem dieses den finanziellen Hintergrund, die Auswahl des Gebiets, den Bau und den Erwerb der Tiere erledigte, öffnete der Zoo seine Toren für das Publikum im Jahr 1866.

Foto: Zoobudapest Archivfoto

Die wichtigsten Wegbereiter der Gründung waren neben János Xantus, József Gerenday, Direktor des Botanischen Gartens, der Geologe József Szabó und Kulturveranstalter Ágoston Kubinyi, die als die „Gründungsväter“ des Zoos gelten.

János Xantus. Foto: zoobudapest

Fact

Der spätere Naturforscher und Ethnograf János Xantus hatte ursprünglich Jura studiert und wurde 1847 Rechtsanwalt. Im Jahr 1848 nahm er als Nationalgardist an der Schlacht von Pákozd teil und wurde nach dem Ende des Unabhängigkeitskrieges in ein österreichisches Regiment eingezogen. Von dort floh er über London nach Nordamerika, wo er 13 Jahre lang in unbekannten und unerforschten Gebieten naturkundliche Sammlungen anlegte. Er schickte seine Berichte und Sammlungen nach Ungarn, wo er zu einer wachsenden professionellen Autorität wurde. 1861 kehrte er nach Hause zurück, um seine akademische Vorlesung zu halten, und wurde nach seiner Rückkehr zum Konsul in Mexiko ernannt. 1864 kehrte er schließlich mit seiner umfangreichen naturkundlichen Sammlung nach Ungarn zurück, und zwei Jahre später wurde auf seine Initiative hin der Pester Zoo eröffnet, dessen erster Direktor er wurde. Ab 1868 nahm er seine Reisen wieder auf und besuchte Borneo, Java, Ceylon und Siam, wo er eine erstaunliche Menge an zoologischem und ethnologischem Material sammelte. Seine Sammlung von Artefakten borneanischer Daiaden bildete die Grundlage für das spätere Ethnografische Museum.

Foto: Fortepan / Kotnyek Antal 1956

Die Gründung der Einrichtung war jedoch das Ergebnis eines nationalen Impulses, der durch den Vorschlag der Gründungsväter ausgelöst und von prominenten Persönlichkeiten des damaligen nationalen und großstädtischen öffentlichen Lebens, Staatsmännern und Stadtvätern, prominenten Vertretern des politischen, religiösen, kulturellen, wissenschaftlichen und künstlerischen Lebens (viele von ihnen aus der ehemaligen Märzjugend und führende Persönlichkeiten der Revolution und des Unabhängigkeitskrieges von 1848/49) unterstützt wurde.

Der Teich in den 1960er Jahren, mit der Statue des Höhlenmenschen von István Tóth. Foto: zoobudapest.hu

Foto: Fortepan / Jankovszky György 1938

Der Budapester Tiergarten feiert seinen Geburtstag mit einem mehrtägigen Festival vom 9-13. August. Es werden Familienprogramme, Konzerte und verschiedene Vorträge geboten.

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Via: Zoobudapest ; Titelbild: Facebook/Fővárosi Állat- és Növénykert