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Faire Wettbewerbsbedingungen für den EU-Honigmarkt

Ungarn Heute 2024.08.05.

Es muss konsequent darauf hingearbeitet werden, dass Honig auch in Zukunft ein fester Bestandteil der gesunden Ernährung möglichst vieler Ungarn ist. Aus der Sicht des exportorientierten ungarischen Honigsektors und des Lebensunterhalts der Imker ist es von zentraler Bedeutung, dass die nicht als fair zu bezeichnenden Wettbewerbsbedingungen auf den europäischen Märkten zwischen den in der EU und den außerhalb der EU produzierten Honigerzeugnissen wieder gleich werden, erklärte der Staatssekretär für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung des Landwirtschaftsministeriums am Sonntag auf der XXXVI. Internationalen Honigmesse und Imkertagung in Jászberény.

Laut einer Erklärung des Ministeriums sagte Zsolt Feldman, dass zwei Drittel der 15-30 Tausend Tonnen der ungarischen Honigproduktion nach Westeuropa exportiert werden, weshalb faire Wettbewerbsbedingungen auf dem EU-Markt sehr wichtig seien. Diese sind heute nicht gewährleistet, da

die ungarischen Imker 10-20 Tausend Tonnen Honig pro Jahr exportieren und mit 160-190 Tausend Tonnen Importen aus außereuropäischen Drittländern konkurrieren.

Extrem billige gefälschte asiatische Produkte und ukrainischer Honig verdrängen ungarischen Honig von den Exportmärkten und bewirken auch einen Rückgang der inländischen Verkaufspreise, erklärte er. Die Schwäche der europäischen Wirtschaft macht sich beim Honigverbrauch in der EU bemerkbar, indem die Nachfrage nach minderwertigen und billigeren Honigmischungen steigt, was für ungarischen Honig nicht gut ist. Die wichtigste Aufgabe besteht daher darin, die europäischen Entscheidungsträger zu zwingen, die europäische Honigerzeugung und die europäischen Honigverbraucher durch die Schaffung konkreter EU-Vorschriften zu schützen.

Ein wichtiges Element dieser Arbeit ist, dass der ungarische Imkerverband zusammen mit 14 Organisationen aus 11 EU-Mitgliedstaaten eine Antidumpingbeschwerde gegen Honig aus China in die Europäische Union eingereicht hat.

Zsolt Feldman hob hervor, dass die Europäische Union der ukrainischen Wirtschaft durch eine so genannte autonome Handelsmaßnahme Zugang zum EU-Markt verschafft, aber als Reaktion auf das starke Engagement des europäischen Agrarsektors hat die Europäische Kommission einen Notbremsmechanismus für mehrere besonders empfindliche Agrarprodukte, darunter Honig, eingeführt. Sobald die Einfuhren von Honig 44,4 Tausend Tonnen überschreiten, werden automatisch Zölle auf ukrainische Einfuhren im Laufe des Sommers fällig, so die Erklärung.

Der Staatssekretär betonte, dass die EU-Vorschriften für die Etikettierung von Honig auf Initiative Ungarns geändert werden und dass

spätestens ab 2026 das Herkunftsland aller Honigmischungen überall in der EU auf der Verpackung der Honigmischungen mit dem Prozentsatz der Anteile angegeben werden muss.

Die Rolle der in den letzten Jahren aufgelegten sektoralen Unterstützungsprogramme wurde durch die Marktschwierigkeiten der Imker gestärkt, betonte er. Zwischen 2023 und 2027 wird der Sektor rund 15,6 Milliarden Forint (mehr als 39 Tsd. Euro) an gezielter sektoraler Unterstützung erhalten, einschließlich der ungarischen Haushaltsmittel. Ungarn ist das erste Land in der EU, das eine Tierschutzunterstützung für Imker in Höhe von 15 Euro pro Bienenstock und Jahr eingeführt hat und damit zur Erhaltung gesunder Bienenbestände und des Imkereisektors beiträgt. Darüber hinaus erhalten die ungarischen Imker seit fünf Jahren eine so genannte Bienengesundheitssubvention, so der Staatssekretär.

Ungarische Initiative macht Honigfälschern den Garaus
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Künftig müssen auf den Etiketten von Honigmischungen alle Herkunftsländer in absteigender Reihenfolge und mit den genauen Prozentzahlen angegeben werden.Weiterlesen

via mti.hu, Beitragsbild: Facebook/Országos Magyar Méhészeti Egyesület OMME