Eine außergewöhnliche Geschichtenstunde wurde am Gedenkenstein in Sopron vom österreichischen Nationalratspräsidenten Wolfgang Sobotka, Bürgermeister von Sopron Fodor Tamás und ungarischem Botschafter in Wien Andor Nagy gehalten. Die Schüler von Eisenstadt und Fertőd bekamen aus erster Hand Informationen über die Zeiten hinter und außerhalb des eisernen Vorhangs. „Mit der Grenzeröffnung gewann die heutige Generation die Freiheit, wo nicht mehr erlebt werden muss, was Unterdrückung, Ungerechtigkeit bedeutet. Diese Freiheit ist das Ergebnis von einem harten Kampf, die gut behütet werden soll.“
Gerade vor 30 Jahren fiel der „Eiserne Vorhang“. Anlässlich dieses Jubiläums führte Wolfgang Sobotka am Dienstag Schüler der Neuen Mittelschule Theresianum aus Eisenstadt und aus dem ungarischen Fertőd zum historischen Punkt bei Klingenbach, an dem am 27. Juni 1989 Österreichs damaliger Außenminister Alois Mock und sein ungarischer Amtskollege Gyula Horn symbolisch den Grenzzaun durchtrennt hatten.
„Das war ein Ereignis von europaweiter Bedeutung“
„An diesem Ort hier wurde einerseits die Nachkriegsordnung eines geteilten Europa endlich überwunden und andererseits der Grundstein für die gemeinsame Entwicklung gelegt“, betonte der Nationalratspräsident und gab den Schülern einen Überblick über die Ereignisse um die Wende.
„Ständige Kontrollen“
„Ich bin im Kommunismus groß geworden und weiß daher, wie stark sich die Welt seither verändert hat“ – betonte Ungarns Botschafter in Österreich, Andor Nagy. Er fügte hinzu: „Für euch Kinder ist Demokratie normal. Aber das war nicht immer so. Es ist nicht selbstverständlich, in Freiheit aufwachsen zu können.“
Der Botschafter erzählte von „ständigen Kontrollen im Zug, wenn ich als Kind zu meinen Großeltern nach Sopron fahren wollte. Man hat mich immer gefragt, wohin ich will und ob ich wieder zurückkomme.“
(Via: facebook.com/HunEmbassy.Becs, kurier.at, Beitragsbild und Fotos: facebook.com/HunEmbassy.Becs)