Fernsehkonsum in Europa gesunken, Ungarn weiterhin an der Spitze

Wie die Nationale Medien- und Infokommunikationsbehörde (NMHH) in einer aktuellen Analyse feststellte, führen die Ungarn nach wie vor die europäische Rangliste der mit dem Fernsehen verbrachten Zeit an. Demnach ist das Fernsehen in Ungarn nach wie vor die wichtigste tägliche Freizeitbeschäftigung, obwohl es in den meisten Ländern Europas und der Welt an Popularität verliert, berichtet Világgazdaság.

Nach Angaben des NMHH sieht die Weltbevölkerung täglich 2 Stunden und 25 Minuten fern. Die Europäer verbringen fast eine Stunde mehr, nämlich durchschnittlich 3 Stunden und 22 Minuten, während die Ungarn seit der Jahrtausendwende im Durchschnitt mindestens vier Stunden pro Tag fernsehen.

Nach Angaben der Behörde zeigen die Daten von Global Audience & Content Evolution (Glance), die 71 Länder abdeckt und die Fernsehgewohnheiten bis 2022 abbildet, dass wir zu Hause immer noch viel Zeit vor dem Bildschirm verbringen, während es anderswo auf der Welt nicht so beliebt ist.

Abgesehen von Spitzen während der COVID-19-Pandemie ist in Europa in den letzten Jahren ein Abwärtstrend zu verzeichnen. Australien und Ozeanien bilden das Schlusslicht im Kontinentalranking: In den Metropolen des Südkontinents liegt die durchschnittliche tägliche Fernsehdauer bei nur 1 Stunde und 46 Minuten.

Am stärksten war der Rückgang in Nordamerika, wo die Menschen um die Jahrtausendwende täglich mehr als vier Stunden fernsahen. Nach einem Höchststand von 4,5 Stunden im Jahr 2014 kam es jedoch zu einem steilen Rückgang, wobei die Zahl der vor dem Fernseher verbrachten Stunden bis 2022 auf weniger als drei zurückging.

In der europäischen Rangliste der Fernsehdauer lagen die Ungarn immer an der Spitze.

In Europa waren die ungarischen TV-Zuschauer die einzigen, die für Informationen und Unterhaltung vor dem Bildschirm blieben und 2022 genauso viel Zeit vor dem Fernseher verbrachten wie 2021: durchschnittlich 4 Stunden und 51 Minuten.

Im Jahr 2022 lagen wir an vierter Stelle, noch vor Bosnien und Herzegowina, Rumänien und Serbien. Die isländische Bevölkerung hält den negativen Weltrekord: Menschen im Alter von 12 bis 80 Jahren sahen an einem durchschnittlichen Tag etwas mehr als eine halbe Stunde fern. Auch weltweit liegt Ungarn an achter Stelle, obwohl wir noch vor der Dominikanischen Republik in Südamerika (5 Stunden 15 Minuten), Saudi-Arabien im Nahen Osten (5 Stunden 2 Minuten), Kamerun in Afrika (5 Stunden 12 Minuten) und Usbekistan in Asien (5 Stunden 3 Minuten) liegen.

Die Analyse zeigt, dass der Wettbewerb um die meistgesehenen Sendungen in vielen Ländern der Welt von Drama- und Comedy-Serien dominiert wird, aber in Europa ist die Situation anders: Hier dominiert das Unterhaltungs-Reality-Genre. In Belgien, Bulgarien, den Niederlanden, Portugal, Rumänien und unserem Land waren Talentshows und andere Reality-Formate die Spitzenreiter. In den deutschsprachigen Ländern liegen die Nachrichtensendungen an der Spitze, in Österreich die Zeit im Bild 1 und in Deutschland und der Schweiz die Tagesschau. In Ungarn hingegen waren 60 Prozent der zehn meistgesehenen Sendungen Talentshows oder Reality-Shows.

via vg.hu, nmhh.hu, Beitragsbild: pexels