„Vor den Spielen nicht niederzuknien ist wie 1940 den Hitlergruß zu verweigern“, meinen Fidesz-Politiker. Der Fidesz-MdEP Tamás Deutsch schrieb auf seiner Facebook Seite: „Vor dreiundachtzig Jahren zeigte die englische Fußballnationalmannschaft, dem Zeitgeist entsprechend, in Berlin vor einem Spiel der Nationalmannschaft den Nazigruß, und vor wenigen Tagen kniete die irische Fußballnationalmannschaft, wieder dem Zeitgeist entsprechend, vor einem Spiel der Nationalmannschaft aus Solidarität nieder“.
„Seit 80 Jahren stehen die Ungarn bei der Hymne stramm und werden es auch weiterhin tun“ erinnerte der Politiker und betonte zugleich:
Kein Salutieren, kein Knien. Respekt. Das ist alles!
– schloss Deutsch kurz.
Seit kurzem verbreitet sich im Internet ein Foto: Im Mai 1938, vor dem Fußballspiel Deutschland-England in Berlin, huldigten sich die Spieler beider Mannschaften mit dem Nazi-Gruß. Währenddessen zeigt eine andere Aufnahme vom April 1940 beim Spiel Deutschland-Ungarn, dass nur die deutsche Mannschaft die Geste verwendete, während das in der zeitgenössischen Zeitschrift „Képes Sport“ veröffentlichte Foto zeigt, dass die gesamte ungarische Nationalmannschaft (und der belgische Schiedsrichter) sich weigerte.
Auch andere Fidesz-Politiker zogen Parallelen zwischen dem Nazigruß und dem Kniefall
„Die ungarischen Fußballer waren nicht bereit, den Nazis die Hand zu reichen. Jetzt weigern sie sich, vor den liberalen Faschisten zu knien. Das ist alles. LOS, UNGARN!“ schrieb der ehemalige Fidesz-Abgeordnete, amtierender Ministerialbeauftragte Péter Hoppál auf seiner Facebook Seite und postete das gleiche Bild wie Deutsch.
In ihrem Vorbereitungsspiel gegen Irland ging die ungarische Mannschaft vor dem Anpfiff nicht auf die Knie, sondern zeigte stattdessen auf das Anti-Rassismus-Logo der UEFA auf ihren Trikots. Einige der ungarischen Fans im Stadion buhten, als die irische Mannschaft auf die Knie ging. Auch Ministerpräsident Viktor Orbán äußerte sich mehrmals kritisch gegenüber dem Kniefall. Er sagte: „Die Erwartung, sich niederzuknien, stelle aus hiesiger kultureller Perspektive eine „Provokation“ dar.“
(Via: facebook, Titelbild: Facebook Seite von Tamás Deutsch)