Seit vielen Wochen werden Flüchtlinge aus der Ukraine an den Hauptbahnhöfen der Hauptstadt von verschiedenen NROs empfangen. Sie bekamen dort nicht nur eine schnelle Reaktion auf ihre „grundlegendsten“ Bedürfnisse sondern auch Informationen über praktische Fragen. Die betroffenen Stationen waren voll von Flüchtlingen, zivilen Organisationen sowie freiwilligen Helfern. Obwohl jeder den Flüchtlingen mit Geduld und Liebe half, erschwerte der Tumult den täglichen Verkehr. Wahrscheinlich aus diesem Grund hat die Regierung die Entscheidung getroffen, eine Transitunterkunft in der Nähe einzurichten.
Am Freitag gab das Büro des Premierministers bekannt, dass man die Flüchtlinge von nun an nicht mehr an den Bahnhöfen versorgt und registriert, sondern es wurde ab Montag in dem „Budapester Olympischen Zentrum“ (BOK) in der „B“-Halle in der Nähe des Keleti-Bahnhofs eine Transitunterkunft für Flüchtlinge, die vor dem Krieg in der Ukraine fliehen, eingerichtet.
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Gleichzeitig beschloss die Regierung auch, die betroffenen Bahnhöfe zu evakuieren, wobei neben den Flüchtlingen auch Zivilisten und Freiwillige die Einrichtungen bis Sonntag um Mitternacht verlassen mussten. Die Evakuierung fand auch gleich statt, und um 5 Uhr am Montagmorgen berichteten die meisten Nachrichtenportale schon über verlassene Warteräume.
Das bedeutet, dass sich ab dem heutigen Montag die Aufnahme und Betreuung der ukrainischen Flüchtlinge, die mit dem Zug in Budapest ankommen, völlig ändern wird. Die Informationen wurden von der Facebook-Gruppe „Hilfeleistung (Ukraine, Karpaten)“ gesammelt.
Der ungarische Leichtathletikverband hat die BOK-Sporthalle (die alte Syma-Halle) für die Versorgung der Flüchtlinge zur Verfügung gestellt, und ab Montag hat das Budapester Verteidigungskomitee dort eine neue Transitunterkunft eingerichtet.
Die Hilfsorganisationen werden in wechselnden Schichten von 8.00 bis 20.00 Uhr und von 20.00 bis 8.00 Uhr, in der Halle anwesend sein, d.h. es gibt einen 0-24 Dienst für die Flüchtlingen
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Foto: MTI/Balogh Zoltán
Es befindet sich in der Halle unter anderem:
- Catering-Theke (warme und kalte Verpflegung)
- Ärzte-Zimmer
- Einwanderungs-Informationsstelle
- Fahrkartenschalter der ungarischen Zuggesellschaft MÁV
- separater Rastplatz
- Baby-Mama-Ecke/Kinder-Ecke
- Tierhilfestation
Flüchtlinge, die mit Sonderzügen in Budapest ankommen, müssen am Bahnhof Kőbánya aus dem Zug aussteigen und werden mit Sonderbussen zur BOK-Halle gebracht.
Fahrplanmäßige Züge werden am Ost- und Westbahnhof (Keleti- und Nyugati pályaudvar) von dem Katastrophenschutz und der Polizei empfangen, und die dort ankommenden Flüchtlinge werden in die BOK-Halle geleitet. Es scheint also, dass für sie kein gesonderter Transport zur neuen Transithalle organisiert ist, die sich relativ nahe am Ostbahnhof befindet und zu Fuß in etwa zwanzig Minuten erreicht werden kann. Dies scheint jedoch für Frauen, die mit schwerem Gepäck und kleinen Kindern ankommen, nach der langen Reise eine schwere Herausforderung zu sein.
An den Bahnhöfen wird es also keine Wohltätigkeitsorganisationen mehr geben, die Lebensmittelverteilung findet auch nicht mehr vor Ort statt
Auf der Facebook-Seite macht man auch darauf aufmerksam, wo und welche Hilfe benötigt wird. Im Moment wird vor allem Hilfe für das Dolmetschen und für den Transport der Flüchtlinge gesucht. Auch vor Ort werden freiwillige Helfer benötigt. Sie bitten jedoch immer darum, die Organisationen zu kontaktieren, um herauszufinden, welche Hilfe genau benötigt wird.
(Via: portfolio.hu, mti.hu, telex.hu, Fotos: MTI/Balogh Zoltán)