Die Forschungsgruppe der Universität Szeged (Szegedin) hat eine Verbindung zwischen den Eiweißstoff-Teilen des BCG-Impfstoffs und dem SARS-CoV-2 Virus gefunden, welche eine Funktion bei der Immunantwort gegen das Virus übernehmen können. Die Ergebnisse, welche in der renommierten Fachzeitschrift Clinical and Translational Immunology erschienen sind, können zur Aufklärung der immunologischen Verbindung zwischen dem BCG-Impfstoff und der COVID-19-Krankeit beitragen.
Neben den 112 ähnlichen Eiweißstoff-Teilen zwischen dem BCG-Impfstoff und dem SARS-CoV-2 Virus haben die Forscher auch 690 solcher Eiweiß-Abschnitte identifiziert, welche für die Immunantwort gegen das Virus verantwortlich sein können.
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Der Bacille Calmette-Guérin (BCG)-Impfstoff, dessen Anwendung in Ungarn seit 1954 Pflicht ist, schützt neben der Tuberkulose auch gegen andere Krankheiten, wie zum Beispiel gegen verschiedene Atemwegsinfektionen. Seine Rolle wurde auch in Bezug auf die COVID-19-Infektion analysiert:
Es wurde nämlich beobachtet, dass in Ländern, wo das Impfprogramm ausgesetzt oder nicht eingeführt wurde, wie zum Beispiel in Spanien, Italien, Frankreich und in den USA, die Zahl der COVID-Oper dramatisch anstieg
Da wo Menschen hingegen mit dem BCG-Impfstoff geimpft wurden, war die Zahl und Intensität der Krankheit kleiner. Dies sei darauf zurückzuführen, dass sich sowohl im BCG-Impfstoff als auch im SARS-CoV-2 Virus ähnliche Eiweißstoff-Vorräte befinden, welche das Immunsystem nach der BCG-Impfung „erlernt“, und sie bei späterer SARS-CoV-1-Infektion erkennt und sich so gegen das Virus wehren kann. Diese Erscheinung nennt man Kreuzimmunität.
Bild: MTI – Tamás Sóki, Quelle: Universität Szeged