Papst Franziskus bedankte sich in seinem Angelusgebet am Ende der Abschlussmesse des Internationalen Eucharistischen Kongresses bei „der großen christlichen Familie Ungarns“, die „ich mit ihren Bräuchen, mit ihrer Geschichte, mit ihren Brüdern und Schwestern katholischen Glaubens oder anderer Konfessionen umarme.“ Außerdem rief er alle Ungarn auf, „gefestigt und offen, verwurzelt und respektvoll zu sein“. Hier sind die Worte von Papst Franziskus beim Angelus in Budapest in amtlicher deutscher Übersetzung, via vaticannews.va.
Liebe Brüder und Schwestern,
Eucharistie bedeutet „Danksagung“ und am Ende dieser Feier, die den Internationalen Eucharistischen Kongress und meinen Besuch in Budapest abschließt, möchte ich von Herzen danksagen. Ich danke der großen christlichen Familie Ungarns, die ich mit ihren Bräuchen, mit ihrer Geschichte, mit ihren Brüdern und Schwestern katholischen Glaubens oder anderer Konfessionen umarme, die alle auf dem Weg zur vollen Einheit sind. In diesem Zusammenhang grüße ich herzlich den Patriarchen Bartholomäus als Bruder, der uns mit seiner Anwesenheit ehrt. Danke insbesondere meinen geschätzten Brüdern im Bischofsamt, den Priestern, den Gottgeweihten und euch allen, liebe Gläubige! Ein besonderer Dank gilt all denen, die sich um die Durchführung des Eucharistischen Kongresses und dieses Tages bemüht haben.
Während ich meine Dankbarkeit gegenüber den zivilen und religiösen Verantwortungsträgern erneuere, die mich empfangen haben, möchte ich dir, liebes Volk von Ungarn, köszönöm [danke] sagen. Der Hymnus, der den Kongress begleitet hat, wendet sich folgendermaßen an dich: »Über tausend Jahre war das Kreuz die Säule deines Heils, auch heute möge das Zeichen Christi für dich die Verheißung einer besseren Zukunft sein«. Dies wünsche ich euch, dass das Kreuz eure Brücke zwischen der Vergangenheit und der Zukunft sei! Das religiöse Empfinden ist der Lebenssaft dieser Nation, die so treu zu ihren Wurzeln steht. Aber das Kreuz, das in den Erdboden eingepflanzt ist, lädt uns nicht nur dazu ein, uns gut zu verwurzeln, sondern es erhebt und breitet seine Arme für alle aus: Es mahnt dazu, feste Wurzeln zu bewahren, aber ohne sich zu verschanzen; aus den Quellen zu schöpfen und uns dabei den Dürstenden unserer Zeit zu öffnen. Mein Wunsch ist, dass ihr so sein möget: gefestigt und offen, verwurzelt und respektvoll. Isten éltessen! [Gott bewahre euch!] Das “Missionskreuz” ist das Symbol dieses Kongresses: Es möge euch dazu bringen, mit dem Leben das befreiende Evangelium der grenzenlosen Güte Gottes zu jedem von uns zu verkünden. In der heutigen Hungersnot nach Liebe ist sie die Nahrung, auf die der Mensch wartet.
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Heute werden nicht so weit von hier in Warschau zwei Zeugen des Evangeliums seliggesprochen: Kardinal Stefan Wyszyński und Mutter Elżbieta Czacka, die Gründerin der franziskanischen Dienerinnen vom Kreuz. Beide Zeugen kannten das Kreuz aus der Nähe. Der Primas von Polen, verhaftet und isoliert, war immer ein mutiger Hirte nach dem Herz Christi, ein Herold der Freiheit und der Menschenwürde. Schwester Elżbieta, die in ganz jungen Jahren ihr Augenlicht verlor, widmete ihr ganzes Leben der Unterstützung der Blinden. Das Beispiel dieser beiden neuen Seligen rege uns an, die Finsternis mit der Kraft der Liebe in Licht zu verwandeln.
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Zum Abschluss beten wir den Angelus, an dem Tag, an dem wir den heiligsten Namen Marias ehren. Einst spracht ihr Ungarn den Namen Marias aus Ehrfurcht nicht aus, sondern ihr nanntet sie mit demselben Ehrentitel, der für die Königin verwendet wurde. Die „selige Königin, eure altehrwürdige Patronin“ begleite euch und segne euch! Mein Segen will von dieser großen Stadt aus alle erreichen, insbesondere die Kinder und jungen Menschen, die Alten und Kranken, die Armen und die Ausgestoßenen. Mit euch und zu euch sage ich: Isten, áldd meg a magyart! [Gott segne die Ungarn!]
(Via: vaticannews.va, Foto: MTI/Máthé Zoltán)