Fünf Tage und 600 Kunstwerke im Zeichen des Jugendstils

Auch in diesem Jahr organisiert das Museum für Angewandte Kunst das Jugendstil-Festival mit kostenlosen Programmen. Hauptschauplatz der Veranstaltungsreihe, die von Dienstag bis Samstag läuft, ist die György-Ráth-Villa in Budapest, wo 600 Kunstwerke aus der einzigartigen Jugendstil-Sammlung des Museums zu sehen sein werden.

Die Ausstellung mit dem Titel Unser Jugendstil in der Ráth-Villa im Budapester Stadtwäldchen ist die erste in Ungarn, die von dem weltberühmten italienischen Möbeldesigner Carlo Bugatti (1856-1940) entworfene Möbel zeigt. Bugatti entwickelte sein unverwechselbares Instrumentar, indem er traditionelle Herstellungstechniken erforschte, überdachte und neu definierte, und er war ein kühner Innovator bei den von ihm verwendeten Materialien.

Am Samstag können die Besucher zwischen 13.00 und 15.00 Uhr an dem von Zsófia Hutvágner, Museologin des Museums für Angewandte Kunst, geleiteten Stadtrundgang Materialien und Formen – Jugendstil in Theresienstadt teilnehmen. Der diesjährige Rundgang befasst sich mit der Architektur von Theresienstadt und der Verwendung von Materialien in der Jugendstilzeit. Der Spaziergang führt auch zu den fabelhaften Fassaden der Lindenbaum-Häuser, die als die ersten Budapester Jugendstilgebäude gelten, zu den eleganten Mietshäusern von Zoltán Bálint und Lajos Jámbor, zum Sonnenberg-Haus von Albert Kőrössy und zu den verborgenen Schätzen der heute vergessenen Architekten.

Im Rahmen des Jugendstil-Festivals, das von Dienstag bis Samstag stattfindet, gibt es auch einen Vortrag mit dem Titel Eisenmänner und Eisenfrauen im Jugendstil – Metallkunst in Europa an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, eine Schau zur Buchkunst des Jugendstils und eine thematische Führung zur Emaille-Glasur der Zsolnay-Fabrik mit dem Titel Die erste Morgenröte. Die Bewohner des Sonnenberg-Hauses in der Munkácsy-Mihály-Straße und die Stiftung Sonnenberg-Haus laden die Besucher zu einer Führung durch das Haus ein. Auf dem Programm des Festivals stehen außerdem eine Yogastunde, ein Workshop zum Bilderrahmen, ein Schminkprogramm (Sei selbst ein Jugendstil-Kunstwerk) und eine museumspädagogische Veranstaltung mit dem Titel Taktiler Jugendstil – Die Kunst der Berührung.

Die Aktivitäten des Festivals sind mit Ausnahme des Stadtspaziergangs kostenlos, aber eine Anmeldung ist erforderlich unter bit.ly/secifest. Der Welt-Jugendstiltag wird seit 2013 jedes Jahr am 10. Juni auf Ungarns Initiative begangen. Der Tag steht im Zusammenhang mit zwei berühmten Architekten der Jahrhundertwende: Der Ungar Ödön Lechner starb am 10. Juni 1914 und der Katalane Antoni Gaudí am 10. Juni 1926.

Via MTI Beitragsbild: Iparművészeti Múzeum, Facebook