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Gedenken an die Deportation der Ungarndeutschen

MTI - Ungarn Heute 2023.01.20.

„Isten veled, hazánk!“: Leb wohl, Heimat!

Am Donnerstag wurde in Kirne, Komitat Gran-Komorn (Környe, Esztergom-Komárom) an die Deportation der Ungarndeutschen erinnert.

Gemeinheit erzeugt Gemeinheit, das Böse macht oft die Opfer für die begangenen bösen Taten verantwortlich, sagte der Staatssekretär für kirchliche und ethnische Beziehungen am Tag des Gedenkens an die Deportation und Vertreibung der Ungarndeutschen.

„Ki a svábokkal!!“: Raus mit den Schwaben!! Foto: Czank Gábor Facebook

Miklós Soltész fügte hinzu:

„Eine Gruppe von Menschen zu bestrafen, weil ihre Muttersprache dieselbe ist wie die der Besatzer, ist verabscheuungswürdig und völlig inakzeptabel“.

Der Staatssekretär erinnerte daran, dass sich 1941 fast eine halbe Million unserer Landsleute zur deutschen Gemeinschaft bekannt hatten, während bei der Volkszählung 1949 nur 2.600 dies wagten.

Imre Ritter, Abgeordneter der deutschen Minderheit und Vorsitzender des Ausschusses für Minderheiten im ungarischen Parlament, fasste in seiner Rede auf Deutsch und Ungarisch die Ereignisse zusammen, die dazu führten, dass das Parlament den 19. Januar 2012 zum Tag des Gedenkens an die Deportation und Vertreibung der Ungarndeutschen erklärte.

„Wir müssen nach vorne schauen, damit die deutsche Gemeinschaft in Ungarn wieder aufblühen kann“,

sagte der Abgeordnete. Ein Zeichen dafür sei, dass die deutsche Minderheit 72 Bildungs- und Schuleinrichtungen unterhalte, in denen fast 15.000 junge Menschen ausgebildet werden.

Imre Ritter sagte auch, dass die Regierung die Zulagen für Lehrer, die im Bereich des Deutschunterrichts tätig sind, deutlich erhöht habe und dass ein Stipendienprogramm aufgelegt worden sei. Bis September 2020 hat die Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen mit fast 500 jungen Menschen Verträge abgeschlossen.

Foto: Czank Gábor Facebook

In der katholischen Kirche zelebrierte Bischof Antal Spányi aus Stuhlweißenburg (Székesfehérvár) die Heilige Messe, und anschließend bekränzten die Teilnehmer das Denkmal der Vertriebenen, ein Bahnwagenrad auf einer Schiene mit einem Koffer daneben.

Foto: Soltész Miklós Facebook

101 Familien aus Kirne wurden mit spärlichem Proviant  in geschlossene Eisenbahngüterwagen gezwungen und nach Deutschland deportiert.

Zwischen 1946 und 1948 wurden aufgrund des Kollektivschuld-Prinzips fast 200.000 ungarische Staatsbürger deutscher Volkszugehörigkeit entrechtet und zum Verlassen ihrer Heimat gezwungen. Die Aussiedlung der Deutschen aus Ungarn in den Westen begann am 19. Januar 1946 mit der Abfahrt des Zuges mit Deutschen aus Wudersch (Budaörs).

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Via MTI Beitragsbild: Czank Gábor Facebook