In der walisischen Stadt Montgomery, die einer der beliebtesten ungarischen Dichter in seiner berühmten Ballade Die Barden von Wales verewigt hat, wurde eine Gedenktafel für János Arany enthüllt, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur MTI.
Die Gedenktafel, die an János Arany und sein Gedicht in ungarischer, englischer und walisischer Sprache erinnert, wurde von Ferenc Kumin, dem ungarischen Botschafter in London, und Jill Kibble, der Bürgermeisterin der walisischen Kleinstadt mit weniger als 1 300 Einwohnern, enthüllt. Laut der Inschrift auf der Gedenktafel besingt die Ballade von János Arany den legendären Heldenmut der walisischen Regenten, die sich mit todesmutiger Tapferkeit dem König Edward I. von England, der Wales eroberte, beim berühmten Fest von Montgomery im Jahr 1277 entgegenstellten.
Der Text der Gedenktafel unterstreicht auch, dass Aranys Gedicht eine Hommage an die Helden der ungarischen Revolution und des Unabhängigkeitskrieges von 1848-1849 ist, eine allegorische Hymne, die die Zivilkurie feiert. Bálint Brunner, einer der Hauptorganisatoren, betonte, dass dies ein historischer Moment in den walisisch-ungarischen Beziehungen ist. Er kündigte an, dass der 14. Mai von nun an jedes Jahr der Tag der walisisch-ungarischen Freundschaft sein wird.
Zu den Feierlichkeiten wurde die walisische Stadt mit ungarischen Fahnen geschmückt, und nach der Enthüllung der Gedenktafel wurden die ungarische und walisische Hymne gesungen und die walisischen Barden rezitiert. Die Veranstaltung, die bis in die Samstagnacht dauerte, umfasste eine Reihe kultureller Aktivitäten, darunter Auftritte der ungarischen Volkstanzgruppe aus Bristol im Westen Englands, nahe der walisischen Grenze, und eine Videobotschaft mit Grüßen aus Aranys Heimatstadt Nagyszalonta. Am Abend organisierte der walisisch-ungarische Kulturverein ein Konzert mit walisischer und ungarischer Musik, vor allem Volksliedern und Opern, in der örtlichen St.-Nikolaus-Kirche.
János Arany und seine Balladen wurden in Wales in den vergangenen Jahren bereits mehrfach gewürdigt. Im Jahr 2017, zum 200. Jahrestag von Aranys Geburt, verlieh Montgomery dem Dichter posthum die Ehrenbürgerschaft.
Gibt’s fette Äcker, saft’ges Gras,
auch Wald und firische Quellen?
Ob auch der Boden fruchtbar ward
vom Blute der Rebellen?
Und ob das Volk, das biedere Volk
sein Glück darauf gefunden,
wie ich es will, so brav und still
wie Vieh, ins Joch gebunden?“
„Wales ist fürwahr der schönste Stein
in deiner Königskrone.
Das weite Feld zeigt, gut bestellt,
daß sich die Mühe lohne.
Und auch das Volk, das arme Volk,
lebt glücklich hier, Majestät,
wenn längst auch blind die Hütten sind
und wie die Gräber öd.“
Es reitet König Eduard
im Schritt auf seinem Falben.
Wohin er ritt, wohin er schritt,
war Stille allenthalben.
Er kam nach Burg Montgomery,
als schon die Sonne sank.
Montgomery, der Herr der Burg,
kredenzt ihm Speis und Trank.
Das vollständige Gedicht finden Sie HIER.
Quelle: babelmatrix, Übersetzung von Bostroem, Annemarie
(Via: 24.hu, MTI, Titelbild: Facebook)