Tamás Aján ist als Leiter des Gewichtheber-Weltverbandes (IWF) zurückgetreten, sagte der amtierende Präsident der Föderation am Mittwoch. Der umstrittene Präsident war seit Ende Januar bereits suspendiert, unter anderem wegen Korruptionsvorwürfen.
Der Vorstand der IWF hat Ajáns Rücktritt akzeptiert, sagte Ursula Papandrea in einer Erklärung. Sie dankte Aján für seine jahrzehntelange Arbeit in der Föderation und hob ein Anti-Doping-Programm hervor, das kürzlich unter seiner Aufsicht durchgeführt wurde.
Wir können nun damit beginnen, einen frischen Weg zu finden, um das volle Potenzial unseres Sports abzurufen
so Interimspräsidentin.
Sie hatte jüngst Aján einem Medienbericht zufolge aus dem Verband ausschließen wollen. Die US-Amerikanerin hatte demnach einen entsprechenden Antrag gegen den Ungarn gestellt.
Aján, der von 1976 bis 2000 Generalsekretär der IWF und in den letzten 20 Jahren deren Präsident war, beantragte im Januar seine Suspendierung. Auslöser war eine Dokumentation der ARD. Darin wird über Korruption, Verstöße gegen die Anti-Doping-Regeln, Manipulationen, schwarze Kassen und Sportbetrug bei der IWF berichtet.
Über einen Zeitraum von 17 Jahren seit 1992 flossen mehr als 23 Millionen Dollar auf zwei Schweizer IWF-Bankkonten, die allerdings in den Verbandsbilanzen nicht aufgeführt waren. Für diese Konten war, als sie im Jahr 2009 entdeckt wurden, allein Tamás Aján zeichnungsberechtigt. Nach ARD-Recherchen ist der Verbleib von mindestens 5,5 Millionen Dollar ungeklärt, inklusive Zinsen dürfte die tatsächliche Summe noch wesentlich höher liegen – berichtet sportschau.de.
Aján bestritt die Vorwürfe. „Ich habe das Beste meines Lebens unserem geliebten Sport gewidmet“, sagte Aján in der Mitteilung.
(Via: mti.hu, wz.de, Beitragsbild: MTI/EPA/Igor Kovalenko)