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Ungarische und japanische Forscher arbeiten an der Entwicklung wirksamerer Medikamente mit selektiver Signaltransduktion, mit weniger Nebenwirkungen, und haben ihre Ergebnisse gemeinsam in der Fachzeitschrift Science Signaling veröffentlicht.
Die revolutionären neuen Medikamente mit selektiver Signaltransduktion haben im Vergleich zu weniger fortschrittlichen Medikamenten weitaus weniger Nebenwirkungen, teilte das ungarische Forschungsnetzwerk HUN-REN am Montag der MTI mit.
Die jüngste Entdeckung ungarischer und japanischer Forscher wird dazu beitragen, dass diese Medikamente mit neuartigen Mechanismen gezielter eingesetzt werden können und somit eine breitere Anwendung finden.
Die Entwicklung von Medikamenten mit selektiver Signaltransduktion ist eine wichtige neue Richtung in der Arzneimittelforschung, da solche Wirkstoffe es ermöglichen, unter den vielen Signalwegen von Rezeptoren nur die therapeutisch nützlichen zu erreichen. Dies bedeutet auch, dass
die Mechanismen, die den Nebenwirkungen zugrunde liegen, gar nicht oder in viel geringerem Maße als bisher beeinflusst werden.
Forscher haben bereits ermutigende Fortschritte bei der Entwicklung von Arzneimitteln zur Schmerzlinderung und bei der Behandlung von Diabetes und Herzinsuffizienz mit Hilfe von Molekülen erzielt, die für die Signaltransduktion selektiv sind, doch für einen breiten therapeutischen Einsatz ist es unerlässlich zu verstehen, wie die für die Signaltransduktion selektiven zellphysiologischen Reaktionen erzeugt werden.
András Tóth, Bence Szalai und ihre Kollegen vom HUN-REN-Forschungszentrum für Naturwissenschaften haben gezeigt, dass die Endozytose von Rezeptoren eine zentrale regulatorische Rolle bei der Entwicklung der selektiven Wirkung von Signaltransduktion und ihrer räumlichen und zeitlichen Organisation spielt.
Sie haben auch erkannt, dass einige Hormone durch diesen Mechanismus selektiv physiologische Reaktionen auslösen.
Der ganzheitliche Ansatz, den die Forschergruppe um Professor László Hunyady vom HUN-REN-Institut für Molekulare Biowissenschaften identifiziert hat, eröffnet neue Möglichkeiten für die Entwicklung gezielterer Medikamente mit günstigeren Nebenwirkungen, da sich die bisherige Forschung bei der Entwicklung von Wirkungen der selektiven Signaltransduktion nur auf die molekulare Struktur der Rezeptoren konzentriert hat. Die Bedeutung der Ergebnisse spiegelt sich in einem Leitartikel in der Zeitschrift Science Signaling wider, in dem die Bedeutung der Entdeckung gewürdigt wird.
Via MTI Beitragsbild: Hun-Ren Központ Facebook