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Grenzkontrollen-Chaos wegen Maul- und Klauenseuche an der österreichischen Grenze

Ungarn Heute 2025.04.08.

Die Ausbreitung der ansteckenden Maul- und Klauenseuche sorgt seit Tagen für erhebliche Behinderungen an der ungarisch-österreichischen Grenze. Nachdem Österreich bereits am Wochenende zahlreiche kleinere Grenzübergänge geschlossen hat, führen nun verstärkte Kontrollen an den verbliebenen Übergängen zu kilometerlangen Staus und stundenlangen Wartezeiten für Pendler und Reisende.

Wie das Nationale Polizeipräsidium (ORFK) am Dienstagmorgen auf seiner Webseite mitteilte, ist die Situation insbesondere am wichtigen Grenzübergang Hegyeshalom prekär. Dort staut sich der Verkehr auf der Autobahn M1 bereits auf fast sechs Kilometern. Auch auf der Hauptstraße 1, die als Ausweichroute dient, beträgt die Kolonne demnach rund zwei Kilometer. Lediglich am Grenzübergang Rajka auf der M15 hat sich die Lage bisher nicht zugespitzt.

Die Ursache für die massiven Verzögerungen sind die von den österreichischen Behörden angeordneten Desinfektionsmaßnahmen.

Diese sollen verhindern, dass sich die Maul- und Klauenseuche weiter ausbreitet. Die ungarische Polizei bemüht sich, den Verkehrsfluss so gut wie möglich aufrechtzuerhalten und die Wartezeiten zu verkürzen, doch die Kontrollen der österreichischen Seite verlangsamen den Verkehr erheblich.

Foto: Csaba Krizsán/MTI

Die drastischen Maßnahmen Österreichs sind eine Reaktion auf den jüngsten Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Ungarn. Seit Samstag sind insgesamt 21 kleinere Grenzübergänge zwischen den beiden Ländern sowie zwei Übergänge zur Slowakei bis zum 20. Mai gesperrt. Dies zwingt den Großteil des grenzüberschreitenden Verkehrs, die verbliebenen, größeren Übergänge zu nutzen, was die dortige Belastung zusätzlich erhöht.

Bereits am Montag hatten Pendler und Reisende die Auswirkungen der teilweisen Grenzschließung im Berufsverkehr zu spüren bekommen.

Berichte über Wartezeiten von bis zu anderthalb Stunden machten die Runde, wobei die Betroffenen die Situation laut Augenzeugenberichten noch relativ gelassen hinnahmen. Angesichts der anhaltenden Maßnahmen müssen sich Verkehrsteilnehmer jedoch auch in den kommenden Tagen auf ähnliche oder sogar noch längere Wartezeiten einstellen.

Der ungarische Landwirtschaftsminister István Nagy betonte am Montag in Mosonmagyaróvár, dass die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche weiterhin oberste Priorität habe. In zwei der vier betroffenen Betriebe seien die Sanierungsarbeiten bereits abgeschlossen, in den anderen beiden liefen sie noch.

Neben der Tilgung der Krankheit liege der Fokus nun vor allem auf der Eindämmung der weiteren Ausbreitung des Virus.

Um dies zu gewährleisten, wurden die betroffenen Höfe unter Quarantäne gestellt und Schutzzonen eingerichtet. In diese Zonen dürfen Fahrzeuge nur nach erfolgter Desinfektion ein- und ausfahren. Desinfektionspunkte wurden nicht nur an den Grenzübergängen eingerichtet, sondern auch entlang der Autobahn M1 zwischen Hegyeshalom und Esztergom. Zudem sind die Zufahrten zu den betroffenen Ortschaften nur nach Desinfektion erlaubt, und um die Höfe wurden Elektrozäune errichtet, um Wildtiere fernzuhalten.

Der Minister lobte die Unterstützung der Polizei bei der Durchsetzung der strengen Seuchenschutzbestimmungen.

Der Sprecher des Nationalen Polizeipräsidiums, Kristóf Gál, unterstrich die Notwendigkeit der Einhaltung der eingeführten Regeln. Dies sei nicht nur vernünftig, sondern die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Bekämpfung der Seuche.

Er ging auch darauf ein, dass es an den geöffneten ungarisch-österreichischen Grenzübergängen zu Staus gekommen sei. Er bat Reisende, die fortlaufend aktualisierten Informationen auf der Webseite police.hu zu beachten. Mit der österreichischen Seite sei Kontakt aufgenommen worden, um die Situation zu bewältigen, fügte er hinzu.

Maul- und Klauenseuche legt Grenzverkehr an ungarisch-österreichischer Grenze teilweise lahm
Maul- und Klauenseuche legt Grenzverkehr an ungarisch-österreichischer Grenze teilweise lahm

Reisende und Pendler müssen sich darauf einstellen, dass es an den weiterhin geöffneten Grenzübergängen zu längeren Wartezeiten kommen kann.Weiterlesen

via mti.hu, Beitragsbild: Csaba Krizsán/MTI