Der Transkarpatisch-Ungarische Kulturverband (KMKSZ) hat seinen Schattenbericht und sein Gutachten an die Venedig-Kommission geschicktWeiterlesen
Blick auf Bergsaß (Berehowe), wo die Wahlversammlung stattgefunden hat
László Brenzovics wurde am Samstag auf der 33. Wahlversammlung des Transkarpatisch-Ungarischen Kulturverbandes (KMKSZ) für eine weitere dreijährige Amtszeit zum Vorsitzenden der Organisation gewählt.
László Brenzovics nahm online an der Veranstaltung teil, da er die Ukraine verlassen hat und sich seit Ende 2020 im Ausland aufhält, nachdem der ukrainische Geheimdienst sein Haus in Ungwar (Uschhorod) und mehrere Einrichtungen, die mit dem Wirtschaftsentwicklungszentrum Ede Egan verbunden sind, mit Kommandos durchsuchte.
In seinem präsidialen Bericht über die Ereignisse der vergangenen Periode bezeichnete es der Vorsitzende als historische Errungenschaft, dass es dem KMKSZ trotz des Krieges gelungen sei, in der größten ungarischen Interessenorganisation Transkarpatiens mit über 30.000 Mitgliedern eine satzungsgemäße Wahlversammlung durchzuführen. László Brenzovics erinnerte daran, dass gegen vier Mitglieder der achtköpfigen KMKSZ-Fraktion des Regionalrates derzeit ein Strafverfahren wegen erfundener Anschuldigungen läuft, ihre Arbeit aber dennoch effektiv ist.
Die KMKSZ-Wohltätigkeitsstiftung, die eine sehr wichtige Rolle bei der Unterstützung der Ungarn in Transkarpatien spielt, hat bisher fast eine halbe Million Sozialanträge verwaltet.
László Brenzovics betonte die entscheidende Rolle der Bildung für das Fortbestehen der transkarpatischen Ungarn und wies insbesondere darauf hin, dass trotz der Kriegsbedingungen in allen ungarischen Kindergartengruppen und Schulklassen muttersprachlicher Unterricht erteilt wird. Es sei bedauerlich, dass „die ukrainischen Behörden trotz des Krieges alles daran setzen, unsere Bildungs- und Sprachrechte einzuschränken“.
In diesem Zusammenhang hat der KMKSZ seinen Standpunkt an die Venedig-Kommission, die UNO und die zuständigen Gremien des Europarates übermittelt.
„Es scheint, als wolle man uns assimilieren oder vertreiben, nicht integrieren“,
sagte László Brenzovics und fügte hinzu, dass dies nicht gelingen werde, denn „wir bestehen auf dem ungarischsprachigen Unterricht in Transkarpatien“.
Kinga Gál, stellvertretende Fidesz-Vorsitzende, übermittelte der Versammlung online die Grüße ihrer Partei und von Ministerpräsident Viktor Orbán. Sie erinnerte daran, dass es bereits viele Kriegsopfer ungarischer Volkszugehörigkeit gegeben habe. „Wir wollen diesen Krieg nicht anheizen, wir wollen ihn beenden“, sagte die Politikerin. Während Ungarn die größte humanitäre Operation seiner Geschichte durchführe, würden im Hintergrund die Rechte der nationalen Minderheiten beschnitten, sagte sie.
Im Hinblick auf den Beitritt der Ukraine zur Europäischen Union sagte Kinga Gál, dass die Voraussetzung dafür die Gewährleistung der Minderheiten- und Sprachrechte und als erster Schritt die „vollständige Wiederherstellung“ der zuvor bestehenden Rechte sein müsse.
Wolodymyr Tschubirko, Präsident des Regionalrates Transkarpatiens, der die KMKSZ-Versammlung teilweise auf Ungarisch begrüßte, sagte, dass
Transkarpatien die Brücke sein wird, über die das ukrainische Volk die zivilisierte Welt erreichen wird.
Die Delegierten der Wahlversammlung wählten László Brenzovics ohne Gegenstimme für eine weitere dreijährige Amtszeit an der Spitze der KMKSZ.
Via MTI Beitragsbild: Gulyás Klára Facebook