Márta Demeter, Abgeordnete der grünen Oppositionspartei LMP, wird der Parlamentsfraktion der rechtsgerichteten Jobbik beitreten, falls sie bei den Parlamentswahlen im nächsten Jahr ein Mandat erhält, berichtet Telex.
2020 haben sich die wichtigsten ungarischen Oppositionsparteien darauf geeinigt, bei den Parlamentswahlen 2022 mit einer gemeinsamen Liste anzutreten. Die sechs wichtigsten Oppositionsparteien wollen im Frühjahr 2022 auch in den Wahlkreisen mit einem einzigen Kandidaten gegen Fidesz antreten. Márta Demeter (LMP) ist eine Kandidatin bei den Vorwahlen im Wahlkreis des 8. bis 9. Bezirks von Budapest.
Demeter begann ihre politische Karriere noch als eine Abgeordnete der Sozialistischen Partei (MSZP) und trat dann 2017 der grünen LMP bei. Damals begründete sie ihren Austritt damit, dass „die MSZP die Regierung Orbán nicht wirklich ablösen will und nur am Überleben seiner eigenen Partei interessiert ist“. Jetzt kündigte sie an, sie würde nach 2022 in der Jobbik-Fraktion weiter politisieren.
Demeter kommentierte ihre Entscheidung auf ihrer Facebook-Seite und schrieb: „Heute habe ich das Gefühl, dass ich persönlich am meisten für den Regierungswechsel und die Abschaffung des Orbán-Regimes tun kann, wenn ich meine Arbeit im nächsten Jahr in der Fraktion von Jobbik unter der Leitung von Péter Jakab, dem wettbewerbsfähigsten Politiker der Opposition, fortsetzen kann, wenn ich das Vertrauen der Wähler für ein weiteres Mandat gewinnen kann.“
Unsere Zusammenarbeit mit Jobbik war bisher ausgezeichnet, und die politische und persönliche Unterstützung, die ich im Laufe meiner bisherigen Arbeit von ihnen erhalten habe, ist ein großartiges Gefühl
fügte Demeter hinzu.
Die Nachricht wurde auch von Jobbik bestätigt. „Wir erwarten dich mit einem herzlichen Willkommen, Márta Demeter“, schrieb der Vorsitzende Péter Jakab auf Facebook.
Márta Demeter ist auf der Titelseite einer regierungsnahen Boulevardzeitung als Prostituierte abgebildet
Die regierungsnahe Zeitung Ripost7 hat inzwischen Márta Demeter auf der Titelseite ihrer neuesten Ausgabe als Prostituierte abgebildet. In der Zeitungsgrafik bereitet Jobbik-Vorsitzender Péter Jakab gerade seine Geldbörse vor, als Demeter, an die Wand gelehnt, sagt: „Du bist dran, Schönling!“
(Via: Hungary Today, Titelbild: MTI/Balogh Zoltán)